„Rhapsody in Blues“ – das diesjährige Neujahrskonzert setzte sich bereits mit diesem Titel von üblichen philharmonischen Konzerten zum Jahresbeginn ab und machte sich, wie bereits im letzten Jahr mit „The Rhythm is it“, mit einem unkonventionellen Programm auf zum Start ins neue Jahr.

Dieses Mal also der amerikanische Blues und damit die Basis aller moderner populärer Musik. Bei diesem Musikstil denkt man ja nicht sofort an ein philharmonisches Orchester. Die Auswahl des Programms und die Spielfreude aller Beteiligten ließen diesen Nachmittag aber zu einem außergewöhnlichen Konzerterlebnis werden. Am Anfang des Konzerts stand Leonard Bernsteins „Suite for four Songs“, die noch die sinfonische Richtung bedient, mit jazzigen Phrasierungen den Broadwaystil lässig anklingen lässt und den Fabiana Locke cool-gefühlvoll, vielleicht etwas zu zurückhaltend, interpretierte. Mit George Gershwins „Rhapsody in Blue“, obwohl bereits hundert Jahre alt, folgte ein erfrischend spritziges Stück Südstaatenleidenschaft, mit viel Seele und Lässigkeit aufgeführt vom Philharmonischen Orchester und Stefan Veselka am Klavier, der gleichzeitig als Pianist und Dirigent fungierte.

Nach der Pause dann der amerikanische Blues-Star Corky Siegel mit Harmonika und am Piano, der das Publikum sofort mit seiner lockeren Präsenz begeisterte. „Street Music – A Blues Concerto“, das zusammen mit William Russo entstand, brachten ein Gefühl von echtem Blues in den Neuhaussaal, spannend, witzig, mit mitreißendem Groove und in perfekter Abstimmung zwischen dem Solisten an der Harmonica und am Piano und den Musikern des Regenburger Orchesters. Am Ende absolvierte der Achtzigjährige noch einen Stunt auf dem Bühnenboden und bot damit ein wenig Blues-Brothers-Show fürs Publikum. Mit zwei Zugaben bedankten sich die Musiker bei den begeisterten Zuhörern, die das diesjährige Neujahrskonzert sichtlich genossen haben. Und nicht nur dieses Konzert war ausverkauft, das trifft auch auf die anderen vier Termine zu. (arm)