Fans des gepflegten Groove (Thrash) Metals mit spanisch (Castellano) gesungenen Lyrics greifen beim roh, aber dennoch irgendwie transparent produzierten (basslastig, Instrumente und Gesang perfekt heraushörbar) zweiten Album „Anti“ der Band Need2Destroy aus. Baden-Württemberg beherzt zu. Ich bin es zwar nicht wirklich, konnte mich aber dennoch teilweise damit anfreunden. Ob Sepultura’s „Roots“ („Themometer“), leicht abgedrehtes á la System of a Down (“Zombie”, “Voces Internas” mit Hardcore Parts á la Crumbsuckers oder Agnostic Front und gar fast Opernhafter Gesang im Refrain ), richtiger old school Thrash Metal („Psicotico“) oder auch mal klassischer Heavy Metal, bloß mit mehr Drehzahl („Preludio“ erinnert mich irgendwie total an Iron Maiden mit einem Paul Di Anno am Mikro), hier gibt es viel Interessantes zu entdecken. Außer Gitarrensoli, denn die fehlen bis auf einen Song vollständig und es regiert der Riffmeister sowie ein kehlig singender Sänger, der zumindest mich an eine härtere Kombi aus Enrique Banbury (Heroes del Silencio) und Fernando Ribereiro (Moonspell) erinnert. Zwei Songs fallen komplett aus dem Rahmen und sind dann auch meine Favoriten: „El Fin“ glänzt als tolle Hard Rock Nummer á la „Entre dos Tierras“ (mit Moonspell Gesang) und „El CIel“ eine reine Akustikgitarren/Cello Folk/Country Nummer, die in ihrer düsteren, melancholischen Art an das Cover „Hurt“ von Johnny Cash denken lässt und auch mit ähnlich dunklem „Klargesang“ glänzt. Somit ist die Scheibe am Besten geeignet für Fans der oben erwähnten Bands, aber auch der Guano Apes, Biohazard, Prong, viel Soulfly und Ektomorf und Rage against the Machine. Nicht alles mein Favoritenkreis, aber dennoch kann ich fünf Sterne vergeben. (Fastball Music) HJH
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