Norwegischer Synth Pop (Rocken tut hier nichts) weckt ja immer irgendwie auch Assoziationen zu a-ha. Und so ganz von der Hand zuweisen sind deren Einflüsse beim Trio Bingo Crowd und ihren neuen Album „Manners“ (17 Jahre nach dem Debüt noch als B.C.) nicht. Allerdings sollte man hier nicht zuviele Instrumente erwarten, liegt der Fokus doch nur auf Gesang, Drums und Keyboards/Synths und davon wirklich sehr viele. Gitarren usw. gibt es gar nicht oder wie beim Bass eher nicht wirklich vernehmbar. Dafür ist die Produktion echt famos. Zudem sollte man nicht unbedingt depressiv veranlagt sein, ist die Musik doch eher düster gehalten (die Band nennt es selber „Depressive Disco“), also eher das Gegenteil von Bands wie Erasure, Depeche Mode oder Ultravox zu Vienna Zeiten, an die mich immer wieder der Gesang erinnert. Nachhören kann man das bei „Voloop“, dem besten Song des Albums. Auch eher aus dem Rahmen fällt der „Nature Guy“ mit seinem mal etwas flotteren Refrain. Wer sich für die erwähnten Bands bzw. sowas wie Hurts, Heaven 17, OMD oder auch Soft Cell erwärmen kann und nichts gegen mitunter langweilig dahinschlurfende Tracks hat, der könnte an der Scheibe seinen Spass haben. Für mich ist das eher weniger was, auch wenn alle erwähnten Bands gerne höre, da doch zu düster und wenig abwechslungsreich. Somit gibt es nur vier Sterne, die der Eine oder Andere für sich sicher noch aufstocken kann. (Crispin Glover Records) HJH
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