Jazz… und Operette? Bei letzterer Musikrichtung zuckt der „Schwarzwaldmädel“-geschädigte Rezensent erstmal etwas zurück. Aber weit gefehlt: Hier handelt es sich um ein reines Jazz-Release, wobei jedoch Operettenmelodien der Inspiration dienten. „Rotwelsch“ ist nicht nur der Titel dieses Albums, es ist auch der Name des Trios, das seit 2022 besteht, bisher ein preisgekröntes Album veröffentlichte und vom schweizer Pianisten und Arrangeur PHILIPP MARIA ROSENBERG gegründet wurde. Gemeinsam mit dem Bassisten Florian Kolb und Jordi Pallarés Barberà am Schlagzeug schuf ROSENBERG eine faszinierende Verbindung zweier musikalischer Welten. Unter Vermeidung jeglicher Klischees und Vorhersehbarkeit entstanden zwölf zeitgemäße wunderschön anzuhörende Jazz-Tracks, denen man anhört, dass ROSENBERG maßgeblich von KEITH JARRETT beeinflußt wurde. Melodien von Klassikern wie „Die ganze Welt ist Himmelblau“, „Ich schenk mein Herz“ und „Schenkt man sich Rosen in Tirol“ verwandeln sich im wahrsten Sinne des Wortes spielerisch in etwas gänzlich Neues. Contemporary Jazz der Sonderklasse – introspektiv, innovativ, stimmungsvoll in gänzlich anderem Kontext als von den Komponisten vorgesehen. Sehr zu empfehlen! (Unit Records) TheRealPal
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