Das gesangliche Allzweckmittel Ronnie Romero ließ sich 2025 eher selten auf Alben blicken. Tatsächlich gab es nur eine Live CD und nun kommt Solo Album #2 (oder 3, wenn man diese Cover CD als Debüt betrachten will) mit dem Titel „Backbone“. Das größte Pfund ist natürlich wie immer seine wirklich fantastische Stimme. Die Produktion lässt auch kaum Wünsche offen, außer der ab und zu etwas klöppelige Drumsound, was kein Wunder ist wenn man es selbst produziert und der wirklich exquisite Gitarrist Jose Rubio Jimenez (starke dennoch songdienliche Soli) die Scheibe mastert. Musikalisch gibt es wie von ihm solo gewohnt einen feinen Mix aus klassischen Hard Rock, etwas Metal, Blues mit viel Hammond Orgel und einer Double Bass Drum Nummer, die der einzige Schwachpunkt der Scheibe ist. Viel zu poltrig und soundmäßig eher wie ein Demo hört sich der schwarze Hund aka „Black Dog“ an und passt trotz des grandiosen Gitarrensolos so gar nicht auf die Scheibe. Ansonsten regiert Rainbow mit Dio (Titelsong bzw. „Lost im Time”, das mich an “Temple of the King” erinnert), Deep Purple („Bring the Rock“ wo man auch den Bass mal fett vernimmt), Black Sabbath mit Tony Martin („Lonely World“) oder Michael Schenker („Never felt this Way“). Phänomenal, und somit meine drei Anspieltipps: „Hideaway (Run)“ mit totaler „Since you been gone“ Rainbow Schlagseite und geschrieben vom Maestro Russ Ballard selbst, der hier die Backing Vocals übernimmt, während der ehemalige Europe Gitarrist Kee Marcello ein feines Gitarrenolo beisteuert, die exquisite Ballade „Keep on Falling“ mit gleich zwei strammen Soli und die UFO Gedächtnisnummer „Eternally“. In Summe eine wirklich sehr empfehlenswerte Scheibe, die von mir sechs Sterne bekommt (Abzüge wegen der Drums, der Kürze der Scheibe mit 39 Minuten und dem einzigen Song der mir nicht so zusagt). (Frontiers Records) HJH
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