Wenn fünf Schotten rocken nennt man das einen Schottenrock. Den gab es dann am 25. Oktober von Big Country im leider nur schmal gefüllten VAZ Pfarrheim in Burglengenfeld auf die Ohren des enthusiastischen Publikums. Die Band ließ sich dennoch nicht lumpen und offerierte ein gut 100 minütiges ‚Best of‘ Set, welches die wichtigsten frühen Stationen beleuchtete und Songs der Alben „The Crossing“ (6x), „Steeltown“, „The Seer“, „No Place like home “ und „Buffalo Skinners (je 2) beinhaltete. Auch wenn von der Urbesetzung nur noch Gitarrist Bruce Watson übrig ist, der mich ein ums andere Mal an einen verpeilten Keith Richards in seinem Habitus erinnerte, und neu Sänger Tommy Paxton, normal Sänger der Tribute Band Restless Natives, nicht ganz die Stimme von Stuart Adamson besitzt, macht das Ganze schon Spass. Ordentlich Wumms mit drei Gitarren, Bass und Drums und kernige Lautstärke unterfütterten Klassiker wie „Look away“, „The Seer“, „In a big Country“, „Wonderland“, „Porrohman“ usw. genauso wie Deep Cuts wie die selten gespielten „Tall Ships go“, „Restless Native“, „Driving to Damascus“ (der aktuellste Song in der Setlist) sowie dem neuen Song „Eastworld“, welcher aktuell bei der Tour vorgestellt wird. (Warum siehe weiter hinten in der Kritik.) Zwei balladeske Nummern „Ships“ und „Chance“ mit extra langem Mitsingteil sorgten für etwas Verschnaufpause für die Ohren und die Ankündigung, dass das neue Album „Eastworld“ (das erste seit 13 Jahren, dann nach „The Journey“, fertig ist und 2026 veröffentlicht wird, sorgte für Jubel. Ich hätte noch mehr gejubelt, wenn man auch noch das Album „Peace in our Time“ mit dem Titelsong, „King of Emotion“ oder „Broken Heart“ bedacht hätte und vielleicht noch „One great Thing“ und „Just a Shadow“ mit in die Setlist integriert hätte. Aber dann wären wir bei 2 Stunden gewesen. Sehr schöner Auftritt und wieder eine Band abgehakt. Im Vorprogramm mühten sich die Glasgower Pistol Daisys redlich und gefielen mir, und dem noch überschaubareren Publikum, mit Musik á la Larkin Poe usw. – schade, dass der Bass und einiges andere von Band kam und Belly mit Stimmproblemen zu kämpfen hatte. An den Ansagen sollte man auch noch etwas arbeiten, denn die kamen arg schüchtern und leicht krampfig rüber. Aber ihr Indie Rock-Pop-Americana Mix kam sonst gut rüber und ich hab schon schlechteres als Vorband gesehen. Könnte was werden. (HJH)

Pistol Daisys

Big Country
 
								


