Das Quintett verbeugt sich ein wenig vor dem 1970er-Fusion-Sound, um dann in der Jetztzeit anzukommen. Klar, das ist zweifellos (rein instrumentaler) Jazz, auch wenn gelegentliche orientalische Rhythmen und die Instrumentierung das Geschehen in Richtung Weltmusik hinüber schweben lassen. Einige Lorbeeren – auf denen sie sich freilich nicht ausruhen wollen – konnte die Band schon einheimsen. Als Finalisten des Future Sounds Contests trat SAMEKA im Herbst 2022 bei den Leverkusener Jazztagen auf. Im März darauf begaben sie sich auf ihre erste internationale Tournee, die sie nach Taiwan führte, um ihre Musik mit einem neuen Publikum zu teilen. Am 14. Juli 2023 trat das Quintett auf dem berühmten Jazzopen Festival in Stuttgart auf. Beim feinen Titel-Song „Merlins Reise“ kommen Assoziationen an die legendäre deutsche Gruppe EMBRYO auf. Das Album hat seinen Reiz, da man neben den üblichen Jazz-Instrumenten ein Streichquartett und den Oud-Spieler Hesham Hamra zu hören bekommt. Auf dem nicht gelisteten „Hidden Track“ Nr. 7 können die Musiker virtuos und solistisch ihre Spielkünste beweisen. Schade, dass der Sound der Scheibe etwas „dumpfelt“. Mit besserer Klangqualität wäre „Merlins Reise“ ein jazziger Leckerbissen. (Timezone) HuGe
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