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Rage

Kritik zum Konzert am 17. Mai im VAZ in Burglengenfeld

Coole Show mit viel Musik bei wenig Publikum.

Im Rahmen ihrer „40 Years in Rage“-Tour machten die alten Speed/Powermetal Recken Rage aus Herne mal wieder Halt im Pfarrheim zu Burglengenfeld. Inzwischen wieder zum Trio geschrumpft boten Peavy am Bass, sein langjähriger Drummer Lucky (auch bei Tri State Corner aktiv) und „Neugitarrist“ Jean Bormann (auch coole Backgroundvocals) bei Topsound knapp 85 Minuten lang feinsten old school Power Metal mit leicht knarzigen Vocals (man merkt die langen Jahre im Biz schon etwas) und guten Chorgesängen (die bei den beiden Vorbands aber noch etwas besser rübergebracht wurden). Aus der extrem reichhaltigen Diskografie gab es immerhin 16 Nummern (Ausgesuchte Perlen lt. Ansage Peavy) aus 13 der 26 Studioaalben wobei die drei neuen Songs aus dem aktuellen Album „Afterlifelines“ keinen Qualitätsverlust aufwiesen zu den alten Gassenhauern. Wer ruhiges Liedgut hören wollte war zumindest beim Headliner aber an der falschen Adresse, gab es doch durchgehend auf die 12 allerdings nie die Melodie vergessend. Die kurz eingestreuten Death Metal Parts hätte ich aber nicht unbedingt gebraucht, dafür waren die Gitarrensoli sehr fein, auch wenn mir damals die Quartettvariante mit zweiten Gitarre live noch besser gefiel. Das leider nicht wirklich zahlreich erschienene Publikum (vielleicht 200 Nasen wenn überhaupt), sangen bei den ihnen bekannten Passagen mit und sparten nicht mit Applaus und Begeisterungsrufen.

Zuvor gab es noch zwei vorzügliche Vorbands die ebenfalls einen klasse Livesound gemischt bekommen hatten.: Surrender the Crown aus Saarbrücken mit klasse Progressive (Power) Metal im Fahrwasser von u.as. früheren Queensryche mit vorzüglichem Sänger (der auch Balladen kann), Gänsehaut erzeugendem mehrstimmeigen Gesang und formidablen Gitarrensoli (das CD Labeldebüt, die Band hatte bereits drei in Eigenregie veröffentlichte Alben draußen, „IV The Healing“ sollte man als Metalfan im Schrank haben). Darker Half aus Australien mit einen leicht verrückten Gitarristen der gerne mal Malmsteen mäßig durch die Gegend solierte und einem ebenso schrägen Sänger/Gitarristen und einer Top Backingband sowie ebenfalls famosen Chorgesang boten nicht nur was fürs Auge mit einer abgedrehten Performance inklusiver schräg amüsanter Ansagen zu den einzelnen Titeln sondern auch mit Musik in der Schnittmenge von Heavy, Power, Thrash und Progressive Metal mit einigen ruhigen Passagen. Sehr cool und ich hab mir nach dem Konzert gleich mal das noch immer aktuelle Album „If you only knew“ von 2020 aus Massacre Records bestellt. Sehr gelungener Abend und wirklich unterhaltsame knappe drei Stunden Musik bei leider eher schwachem Besuch. (HJH)