Grand Slam, die 1984 von Phil Lynott (dem Sänger/Bassisten von Thin Lizzy) nach dem Ende von Thin Lizzy gegründet wurden, waren leider nur zwei Jahre aktiv, da Phil Lynott 1986 viel zu früh verstarb. In dieser Zeit wurden zwar einige Demos aufgenommen, und es gibt einige rohe Livemitschnitte, aber ein Studioalbum wurde nicht eingespielt. In Schockstarre verfallen, waren die verbliebenen Bandmitglieder lange nicht zu bewegen, etwas Neues zu machen, bis Gründungsmitglied Laurence Archer 2016 die Band aus dem langen Schlaf erweckte, zusammen mit Mike Dyer (Gesang), Benjy Reid (Schlagzeug) und Rocky Newton (Bass) als neue Mitglieder. Zwar ist Grand Slam als Band bis jetzt relativ unbekannt, kann aber auf den Phil Lynott/Thin Lizzy Bonus zählen. So wurden die besten musikalischen Elemente aus der Gründungszeit auf den aktuellen Longplayer „Wheel Of Fortune“ wieder aufgenommen und darunter ist auch der von Phil Lynott seinerzeit geschrieben Song „We Come Together (In Harlem)“, bis dato unveröffentlicht. Die Band sieht das aber nicht als Rückkehr aus der Vergangenheit – es ist ein Neuanfang für Grand Slam. „Ich möchte, dass jeder uns als eine neue Band sieht… und für alle die, die Grand Slam seit 1984 nicht mehr gehört haben, wünsche ich mir, dass man sieht, dass es hier um eine Erneuerung geht, die das Projekt frisch in die heutige Zeit transportiert.“ so Laurence Archer. Die zehn neuen Tracks verschmelzen die besten musikalischen Elemente von Grand Slam mit Erfahrungen, der Liebe zur Musik und den Verbindungen, die über die Jahre entstanden sind. Gute Beispiele dafür sind auch „Spitfire“ oder „There goes my heart“. Nein, es ist keine Rückkehr aus der Vergangenheit – die Band füllt mit dem Album das Hier und Jetzt und die Zukunft mit vollem Bewusstsein aus und hat den Wunsch, mit jedem Song auf „Wheel Of Fortune“ zu den Fans durchzudringen. „Wir haben eine Richtung, die fest in meinem Herzen verankert ist. Diese Band ist wirklich besonders finde ich und ich bin mächtig stolz darauf! so Mike Dyer „Wheel Of Fortune“ ist eine klare Aussage hinsichtlich der Songwriting-Struktur von Archer, gepaart mit Dyer’s erkennbarer Liebe zur Sprache. Der wird zum Geschichtenerzähler: vom Piloten im zweiten Weltkrieg bis hin zu den emotionalen Reflektionen von Verflossenen oder auch Nahtoderfahrungen. Veröffentlicht wird dieses Album als Doppel-Pack zusammen mit dem ersten Longplayer von Grand Slam nach der Wiederbelebung der Band – „Hit the ground“, das 2019 eingespielt und veröffentlicht wurde, jetzt mit dem Zusatz „Revised“. Und diese Songs haben im Vergleich zum 2024er „Wheel of Fortune“ noch mehr stilistische Verbeugungen und Anspielungen auf den legendären Lynott, wie sich bei Stücken wie  „Hit The Ground“ und dem vorwärtsdrängenden „Crazy“ zeigt. Mit diesem Doppelalbum sollten Grand Slam selbstbewusst in das Bewusstsein von Classic-Rock-Anhängern zurückkehren, die bislang nicht wussten, was sie verpasst haben. (Silver Lining Music) P.Ro

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