altemaelze

The ghost from within

Wolfen Reloaded

Kernig und rockig!

„Wolfen“ kannte ich vorher ja nur als Ökohorrorfilme von Anfang der 80er Jahre. Damit hat die Band „Wolfen Reloaded“ aus Traunstein nichts zu tun, die unter dem alten Namen „Wolfen“ in den 90er Jahren vor allem als Live Band aktiv war und somit aus erfahrenen Hasen im Musikbiz besteht. Mit ihrem Mitte Mai bei Fastball erscheinendem zweiten Album „The ghost from within“, das Debüt „Changing times“ von 2018 kenne ich nicht, könnten sie sich dennoch viele Freunde machen. Die Produktion ist für meine Ohren zwar nicht die Beste, wenn die Drums usw. etwas zu weit im Hintergrund agieren im Vergleich zu den Vocals, wird aber dann durch die schön kernige, hardrockige Musikausrichtung mehr als wettgemacht. Sänger Christian Freimoser erinnert mich zudem mit seiner starken Stimme sehr an Eddie Vedder, was dann auch die musikalische Richtung vorgibt. Teils „Grunge“ bzw. Alternative Rock wie eben Pearl Jam bzw. Alice in Chains („King of Fools“), teils schnörkelloser Rock der 80er Jahre ohne altbacken zu wirken, aber auch gerne mal im Progressive Rock/Metal-Gewässer fischend, wie es Queensryche oder Dream Theater in etwas gemäßigterer Form anbieten (Titelsong bzw. „Dangerous Minds“). Komplett aus der Reihe tanzt die Band mit der wunderbaren Piano/Akustikgitarren/Gesang-Ballade „Broken“ mit starkem Text. Beim darauffolgende „Hurricane“ lässt zudem ein cooler Orgelpart wie weiland Jon Lord aufhorchen, während die Gitarren generell mit starken Soli glänzen. Etwas verwundert war ich beim Rauswerfer aus dem Album, „Nightmare“, der im Gegensatz zum Rest der Scheibe mit fettem Sound das Ohr verwöhnt, so als ob er in einem anderen Studio o.ä. aufgenommen worden wäre. Egal. Die Scheibe macht echt Laune und bekommt von mir starke fünfeinhalb Sterne verpasst. (Fastball Records) HJH

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******* = genial / ****** = phänomenal / ***** = optimal / **** = normal / *** = trivial / ** = banal / * = katastrophal