altemaelze

The Dylan Project

Masterpeace

Da gibt’s etliche Dylan-Schmankerl

Die legendären Dylan-Songs mit Frauenstimme? Kann das gut gehen? Schlicht ein Sakrileg oder einfach eine originelle Idee? Das ist und bleibt Geschmackssache. Mit kräftiger Sopran-Stimme singt sich die Sängerin Steffi Breiting durch die Klassiker. Sie hat sich fünf exzellente Musiker geholt, allesamt Dylan-Fans. Mit dabei Wolfram Bodag an Orgel, Piano und Harp von der Band „Engerling“. Diese Gruppe hat sich der weltbekannte Rockmusiker Mitch Ryder bei seinen Europa-Auftritten zur Stammbegleitung gewählt. Dazu kommen bzw. kamen der Brite Jeff Allen am Schlagzeug und der leider inzwischen verstorbene Kuma Harada aus Japan an der Bassgitarre. Beide waren seit Jahrzehnten weltweit sehr erfolgreich im Musikgeschäft unterwegs, spielen unter anderem in der Band des britischen Blues-Stars Snowy White und bei Mick Taylor, der lange Jahre bei den Rolling Stones spielte. Kuma Haradas Platz besetzt jetzt kein geringer als der Sohn von Bass-Legende Jack Bruce (Cream) Malcolm Bruce. Gitarrist Tobias Hillig, der zusammen mit Steffi Breiting die Idee zu dieser Band hatte, sieht das so: „Wir verstehen uns nicht als Cover-Band, Die Lieder sind neu arrangiert und bekommen eine ganz eigene Note.“ Zu den ausgewählten Songs gehören Klassiker wie „All along the Watchtower“; hier in einer durchaus interessanten, überraschenden und packenden Reggae-Version. Man findet auch weniger bekannte Songs, z.B. das 1984er Stück „License to kill“. und das weithin unbekannte „Love minus zero“. Das Meisterwerk „Masters of War“ gibt es in einer dramatisch-bedrückenden Version. Und ja, der Song bzw. der Text sind leider wieder aktuell. Es scheint so, als wollten die Musiker auf die gefährlichen Entwicklungen hinweisen und uns warnen. Es wird viel gerockt auf dieser Scheibe, mir fehlen ein wenig die Feinheiten, die leisen Töne. Und ja, das Konzept der Platte geht auf, denn man findet einige „Schmankerl“, auch wenn nicht alle Stücke überzeugen. (Buschfunk) HuGe

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