altemaelze

Tide

Hilde

Neue „Kammermusik“ der „besonderen“ Art

Vier Musikerinnen – und keine davon heißt HILDE. Im Kollektiv jedoch ist HILDE mehr als präsent, und das bereits seit Gründung 2018 und dem ersten vor vier Jahren erschienenen Live-Release, „Open“. Julia Brüssel (violin), Marie Daniels (voc), Maria Trautmann (tb) und Emily Wittbrodt (cello) spielten bereits bei THE DORF zusammen und wagen mit „Tide“ einen (scheinbaren) Neubeginn. Laut Aussage der Bandmitglieder stellt dieses Album jedoch eine Weiterführung des HILDE-Konzepts dar. War „Open“ eher in Free-Gefilden zu verorten, ist „Tide“ eher melodie-orientiert, wobei traditionelle Musikformen eine gleichberechtigte Rolle neben Pop spielen. Aber nicht alles ist hier ausgearbeitet; der Improvisation (und auch den Pausen!) wird viel Platz eingeräumt, die Song-Struktur jedoch nie aus den Augen verloren. Abstrakte Schroffheit trifft auf betörende Schönheit; die 14 Tracks, die in auch von Nr. 1 bis 14 gehört werden sollten ergeben ein Konzept, das den Hörer vom ersten Titel an fesselt und nicht mehr loslässt. Ein von DÜSTERBOY-Mitglied Peter Rubel in hervorragender Klangqualität produziertes Release, das in ansprechendem Digipak-Packaging präsentiert wird. Neue „Kammermusik“ der ganz besonderen Art, sehr zu empfehlen! (Boomslang Records) TheRealPal

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