altemaelze

Kingdom Immortal

Midnite Hellion

Mit Verspätung auch bei uns veröffentlicht!

Musikveröffentlichungen gehen manchmal seltsame Wege. So wurde das „aktuelle“ zweite Album „Kingdom Immortal“ des amerikanischen Trios Midnite Hellion eigentlich schon Anfang 2022 in Amerika veröffentlicht, findet aber erst jetzt Mitte April 2024 den Weg auch zu uns. Das mit einem coolen Cover ausgestattete Werk verfügt über eine zu Beginn leicht knarzige, sehr Bass-lastige old school mäßige Produktion, die -nachdem ich mir den Promozettel dann doch angeschaut habe – tatsächlich von Alex Perialas stammt, der für einige 80er Jahre Großtaten wie von Anthrax, Overkill oder auch Testament verantwortlich ist. Musikalisch bewegen wir uns im leicht kauzigen Heavy Metal Bereich, der ab und an bei den längeren Songs den Epic Metal von Manilla Road streift und sonst eher wie eine Mischung aus früher Iron Maiden gepaart mit alten Demon, Cirith Ungol oder auch Brocas Helm daher kommt. Die Drums klingen sehr natürlich, was z.B. Neudi sehr gefallen dürfte, und haben guten Wumms, der Gesang von Sänger Rich Kubi (der auch formidable den Bass zupft) passt zu den Songs, auch wenn er jetzt nicht ein Sangeskünstler wie Bruce Dickinson ist. Die Gitarren setzten ein ums andere Mal zu wahren solistischen Höhenflügen an, was vor allem bei den „Longtracks“ auf der Scheibe „Phantomland“, „Rabscallion“ und dem grandiosen, irgendwie dreiteiligen fast acht Minuten langen „Army of the Dead“ seinen Höhepunkt findet. Das wären dann auch meine Anspieltipps, den vor allem letzterer mit seinem drei Minuten langen Gitarrenintro, 80er Jahre Manilla Road-Epic Metal-Mittelteil sowie den Skycald artigen Outropart (ich höre hier irgendwie auch eine Geige raus, bin mir aber nicht sicher ob es eine ist, da nirgends erwähnt) auf fast acht Minuten die Beine usw. zum Zucken bringt. Dem gegenüber stehen dann eher die kurzen unter drei Minuten ins Ziel laufenden „She-Demon“, „Speed Demon“ und „In Sickness and in Hell“, die fast schon End 80er britischer Thrash Metal sind, wie in Onslaught, Toranaga oder Xentrix feilgeboten haben, nur mit eher „normalem“ Metal Gesang. Und dass die Band auch schon mal von Metallica gehört hat, beweist sie bei „Ressurected“, das sich irgendwie total nach „Seek and Destroy“ anhört, aber kein Coversong ist. Die Bluesnoten hab ich jetzt aber nirgends raus gehört. Egal die 35 Minuten vergehen wie im Flug, die Scheibe macht echt Spass und starke fünfeinhalb Sterne sind hier sicher nicht zu wenig. Bei YouTube kann man sich die „aktuelle“ Videosingle „H.M.O.“ mal zu Gemüte führen. Coole Sache. (Power Cord Production) HJH

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