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Hendrik Freischlader Band

Kritik zum Konzert am 14. Oktober in der Alten Mälzerei in Regensburg

Was für ein begnadeter Gitarrist und Bluesrocker, der locker in der Bonamassa-Liga mithalten kann.

Vorab meine „Befürchtungen“ für dieses Konzert: Dass es nett, aber vielleicht ein bisserl langweilig werden könnte, denn Blues(rock) ist schon seit einigen Jahren nicht mehr meine favorisierte Musikrichtung … und dass es – wie so oft „seit Corona“ – schlecht besucht sein könnte. Zum Glück geschah das Gegenteil, denn die Alte Mälzerei war sehr gut besucht, und der deutsche Gitarrero und Sänger hat mich innerhalb einer halben Stunde einfach gepackt und zum „Fan“ gemacht. Warum? Weil er den Blues ausgesprochen kreativ, gefühlvoll und virtuos spielen kann. Selbst Nicht-Stromgitarrenfans nicken hier anerkennend, wenn Hendrik die sechs Seiten bearbeitet, streichelt und mit einer verblüffenden Leichtigkeit erklingen lässt. Seine hervorragend eingespielte Band (E-Bass, Keyboards, Drums) spielt – selbst bei vertrackten Breaks – auf den Punkt und unterstützt ihn hervorragend. Besonders herausragend und erwähnenswert ist die Fähigkeit des Quartetts, dynamisch zu spielen; sie wechseln gekonnt zwischen leisen und gefühlvollen 6/8-Slowblues und fetzigen Bluesrock-Stücken hin und her. Da kommt keine Langeweile auf. Nun wundere ich mich nicht mehr, dass Bluesrock-Meister Joe Bonamassa mit ihm zusammen auftritt und Songs auf seinen Platten begleitet (z.B. auf „Still Frame Replay“).

Außerdem ist Freischlader alles andere als ein ans Mikrofon geprügelter Sänger – er hat den Soul in den Stimmbändern. Der Mann kann einfach alles: Authentische Rock-Nummern, soulige Balladen, ein bisschen Funk und besonders viel gefühlvollen und authentischen Blues. Mir schoss durch den Kopf: „Hendrik, Du bist in der Weltklasse angekommen“. Mein Fazit auf dem Nachhauseweg gestern: „Prima, dass nicht alle Befürchtungen die man hegt, auch eintreffen.“ (Hubert Geue)