altemaelze

Caravan to somewhere

Basarab

Sound-Report: Platten aus der Region – Oktober 2023

Er ist sicher einer der „dienstältesten Regensburger Musiker“, den viele Musikliebhaber aus der Region seit mehr als vier Jahrzehnten kennen, auch wenn er inzwischen nur noch selten auftritt und an den „musikalischen Ruhestand“ denkt – Wolfgang Barthel, im Hauptberuf Psychologe. Seine erste Gitarre bekam Barthel 1968, als wohl so ziemlich jeder Teenager damals von revolutionärer Rockmusik in den Bann geschlagen wurde. Ende der 70er folgten die ersten Auftritte gemeinsam mit anderen Psychologiestudenten und ab 1981 dann Solokonzerte. Doch alleine ist Wolfgang Barthel in seiner langen Musikerkarriere selten unterwegs gewesen. Mit eigener Band wie Wide Scope oder als Duo oder Trio, so als Barthel & Bauer beziehungsweise Barthel, Böhm & Bauer bis 1990 und seit 2009 als Duo Barthel & Kalley. Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Petra Kalley, die ihn seit vielen Jahren mit exotischen Percussioninstrumenten begleitet, hat er auch das letzte aktuelle Album „Walk it all again“ produziert, das im November 2019 erschienen ist. Bislang hat er 17 Alben – auf CD oder Vinyl – veröffentlicht, für diesen Soundreport haben wir „Caravan to somewhere” von 2010 ausgesucht, das Barthel mit seiner damaligen Band Basarab eingespielt hat. Als „Orientalfolkbluesrock“ bezeichnete er den Sound dieser Band, das ist seine eigene Wortkreation und auch eine Art Lebenseinstellung. „Ich mache Weltmusik, aber unter diesem Begriff können sich die meisten nichts vorstellen, daher habe ich die vier Stilrichtungen in ein Wort gefasst“, so Barthel. Hier die Kritik, die damals in der “RSZ” erschienen ist, als ‚Wiederentdeckung‘ in dieser Reihe, mehr als zehn Jahre nach dem Release.

Seit 2008 spielt Wolfgang Barthel seine Weltmusik mit BASARB zusammen mit Peter Knoll und Jürgen Heigel, hier verschmilzt Folkrock mit orientalischen Sounds. „Eingängige Melodien schweben über fließenden Klangteppichen, wabernde Didgeridoo-Grooves treffen auf schweißtreibende orientalische Rhythmen, rockige Riffs steigern sich zu entfesselten Perkussionsoli, entzünden sich zu einem mitreißendem Feuerwerk“ – diese Beschreibung des Sounds auf der Bandhomepage beschreibt den ersten Longplayer dieser Combo, das Album „Caravan to somewhere“, fast perfekt. Über 78 Minuten und 16 Stücke lang präsentieren die drei, unterstützt durch Benjamin Kroll und Petra Kalley, einen brodelnden musikalischen Mix. Einziges Manko der Produktion ist die Domanz der Instrumentals (14 von 16 Tracks), etwas mehr Gesang würde Abwechslung sorgen, so ragen „Lonely“ und „Glad that you are here“ einsam heraus. Erschienen ist der Longplayer bei „RockWerk“. (no.men)