Bass, Gitarre, Violine… bekannt. Wie steht’s aber mit Cümbüş, Kemençe, Bilur und Duduk? ADIR JAN ist ein in Berlin lebender Singer/Songwriter mit kurdischen Wurzeln, der mit „Al Mast“ sein zweites Album nach „Leyla“ (2019) präsentiert – und auf dem ebenjene Instrumente mehr als gekonnt eingesetzt werden. Das Album ist das Ergebnis von über drei Jahren Arbeit, enthalten sind sechs Eigenkompositionen und zwei Neuinterpretationen klassischer kurdischer Lieder. ADIRs Sound kann wirklich nur als einzigartig bezeichnet werden: Treibende Beats, Stromgitarren, kurdische Melodien – beim Anhören fragt man sich, warum’s das erst jetzt gibt, so in sich stimmig und völlig logisch klingt’s. Textlich handeln die neun Tracks von politischem Widerstand, queeren Sehnsüchten und der zeitlosen Relevanz traditioneller Ausdrucksformen in einem zeitgenössischen Kontext – hier hat der Rezensent, der des Kurdischen nicht mächtig ist schamlos abgeschrieben. Wer mal wirklich Neues entdecken möchte, zugreifen – das Teil ist wirklich unglaublich… und groovt wie Hölle. Tip! (Trikont) TheRealPal
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