Fast 30 Jahre im Musicbiz mit nunmehr Album # 9 – „From Dust to Darkness“ – im Köcher sind die Schweden von Sparzanza bis dato spurlos an mir vorbeigegangen. Aber egal, irgendwann ist ja immer das erste Mal und somit wagen wir den Hörtest. Die Produktion ist schon mal sehr gelungen. Sänger Frederik Weileby gibt den Michael Poulson genauso überzeugend wie den Südstaaten Rocker. Die Riffs sind fett, der Bass pumpt ordentlich und auch der Mann hinter den Kesseln weiß gut Dampf zu machen. Musikalisch gibt‘s muskulösen Hard Rock auf die Ohren mit Schlenkern Richtung alternative Rock („Fear the Night“ klingt wie frühere Biffy Clyro), eher düsteres á la Danzig (der Songtitel ist hier Programm: „This is not a Love Song“ ist so traurig wie „Mother“), fast schon poppiger Dark Rock, den aktuell Lord of the Lost sehr erfolgreich im Markt platziert haben („The Accuser“) und damit es nicht zu schnell wird, auch mal doomig Schleppendes bei „Bloodbone“, das mich an Trouble bzw. Solitude Aeturnus denken lässt. Balladen gibt es keine auf der Scheibe, dafür mit „Twitch of the Death Nerve“ eine auf die Nerven gehende öde Nummer mit Akustikparts, die diese Nummer ohne erkennbare Tempiwechsel noch langweiliger machen. Nach der coolen Industrial Groove Metal Nummer „Bad Motherfucker“, wo ein ums andere Mal Prong durchschimmern, ein Skip Kandidat. Dafür liefern die beiden Schlussnummern klasse Modern Rock/Hardcore Metal mit Double Bass Drums wo Fans von Alter Bridge und Black Stone Cherry einerseits („The Blinding Absence of a Light“) bzw. melodischeren Suicidal Tendencies andererseits das Haupthaar heftig mitschütteln und die Fäuste nach oben recken können bei „The great Noise“, welches nicht nur sehr melodische Refrains sein eigen nennt, sondern zum Ende hin mit Regenschauern und Pianoparts die Scheibe nach 38 Minuten sehr entspannend ausklingen lässt. Gute Scheibe, dir mir nur im Gitarrenbereich viel zu wenig bietet, wenn man gleich zwei Gitarristen in der Band hat. Gitarrensolo technisch passiert hier nämlich so gut wie nichts. Dennoch fünf Sterne von meiner Warte aus. (Despotz Records) HJH
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