Dass es in Hannover nicht nur die Scorpions oder Fury in the Slaughterhouse gibt, die richtig gute Musik machen, beweisen die mir bis dato unbekannten moonday6 mit ihrer zweiten Scheibe „Wild+Free“. Das 2023er Debüt „All Night long“ ging irgendwie spurlos an mir vorbei (und wurde nun nachgekauft), bekam aber diverse Auszeichnungen vom Deutschen Rock und Popverband. Und man muss sagen, dass diese Mucke – das Album ist schon mal sehr gut produziert – richtig gut ins Ohr geht und vor allem Fans von The New Roses, an die sie mich musikalisch extrem erinnern, schon mal sehr gefallen dürften. Kerniger Rock/Hard Rock mit einem starken Sänger Tobias (der auch bei der a capella Gruppe Vokaldente zeigt wie gut er ist) inklusive fähiger Backgroundsänger, toller Gitarrenarbeit und kerniger Soli (man merkt, dass Leadgitarrist Holger mal in einer Metal Band spielte; hier Velvet Viper, der Zweitband von Jutta Weinhold und aktuell auch noch bei der Krautrockband Jane) und eine sehr ansprechende Rhythmusfraktion. Weitere Einflüsse, die man recht gut raushören kann, stammen von AC/DC bei „My Way or the Highway“, Quireboys „Forever“ mit coolem WahWah Gitarrenpart oder auch, Weezer gepaart mit Cheap Trick im mehrstimmigen Gesang bei den „Old Days“ . Wer sich dann schon mal immer gefragt hat, wie sich Green Day eher als Hard Rock Band mit richtig starken Solo anhören, der dreht bei „Endless Summer“ mal so richtig laut auf. Dass die Band durchaus auch leise kann beweist sie bei den beiden gänzlich unschmalzigen Rockballaden „Run with the Wind“ (coole Pianoparts und ein Song auf den Aerosmith gepaart mit Bon Jovi stolz wären) bzw. „Have we done enough“ (das eine leicht bluesige Note durch den akustischen Gitarrenpart bekommt) und dann noch zu einer richtigen Rocknummer mutiert. Unterm Strich hat die Scheibe nur einen Schwachpunkt. Sie ist zu kurz mit 41 Minuten. Von meiner Ware aus gibt es sechs Sterne. (Lucky Bob Records/SPV) HJH
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