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Zweigstelle

Regie: Julius Grimm

Eberhofer trifft Kafka im Jenseits: Ein Film-Debut für’s Zwerchfell!

Von der Wiege bis zur Bahre – Formulare, Formulare. Von wegen. Nach dem Ableben geht die Bürokratie erst richtig los. Diese Erfahrung machen vier Freunde, die überrascht in der Zweigstelle Süddeutschland III/2 landen. Sie ahnen noch nicht, dass sie tot sind und das endgültige Nichts auf sie wartet. Aber das spielt zunächst keine Rolle. Denn erst einmal müssen sie eine Wartenummer ziehen. So startet dieser Film. Als hätten sie nicht schon genug Probleme, geraten Resi und ihre drei Freunde auf der Fahrt in die Alpen in einen tödlichen Unfall. Prompt findet sich die Clique in einer bayerischen Jenseits-Behörde wieder, die über ihr weiteres Schicksal entscheiden soll. Elysium, Fegefeuer, Wiedergeburt – alles scheint möglich. Doch als klar wird, dass der Gruppe jegliche Überzeugung fehlt, stellt sich die entscheidende Frage: Was zum Teufel passiert mit jemandem, der zu Lebzeiten an NICHTS geglaubt hat?

In seinen stärkeren Momenten erinnert die posthume Seelenverwaltung an eine Mischung aus Terry Gilliams »Brazil« und einem Szenario von Wes Anderson. Die Grundidee, das Flair eines Eberhofer-Krimis auf die Absurdität eines kafkaesken Prozesses prallen zu lassen, versprüht zwar einen gewissen Charme. So ganz ausgereift ist diese Idee aber nicht. Trotzdem lässt der Regisseur mit viel Humor und einem feinen Gespür für das Absurde in seinem Kinofilmdebüt die Nachwuchsstars Sarah Mahita, David Ali Rashed, Nhung Hong, Beritan Balci und Julian Gutmann gegen den bürokratischen Wahnsinn im Jenseits ankämpfen. Prominente Unterstützung gibt es dabei unter anderem von Rick Kavanian, Rainer Bock, Luise Kinseher und Maxi Schafroth. Musikalisch begleitet wird der Film von Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys. Läuft am 9. Oktober im Kino an.

 

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