Biopics über legendäre Musiker sind beliebt wie eh und je. Allein in den vergangenen anderthalb Jahren liefen gleich vier verfilmte Lebensgeschichten – nämlich die von Bob Marley, Amy Winehouse, Robbie Williams und Bob Dylan – auf der großen Leinwand. Und das nächste Biopic wartet bereits, denn Ende Oktober startet hierzulande der Film „Springsteen: Deliver Me From Nowhere“ in den Kinos.
Verstorbenen Legenden wie Marley und Winehouse war es logischerweise nicht mehr möglich, sich zu ihren jeweiligen Filmen zu äußern. Da der, erst kürzlich auf Europa-Tournee gewesene, Rockstar Bruce Springsteen aber natürlich noch quicklebendig ist, nahm er diese Gelegenheit nur zu gerne wahr und sprach in höchsten Tönen von der Besetzung „seines“ Biopics. In einem aktuellen Interview mit dem Musik-Magazin Rolling Stone berichtete Springsteen von seinen regelmäßigen Besuchen am Set von „Deliver Me From Nowhere“ und geriet dabei ins Schwärmen über die Darsteller des Films: „Ich meine, es ist schon etwas ungewöhnlich, denn der Film handelt in gewisser Weise von einigen der schmerzhaftesten Tage meines Lebens. Aber es war ein großartiges Projekt, Jeremy Allen White und Jeremy Strong waren beide fantastisch, […] wie auch alle anderen Schauspieler. Stephen Graham spielt meinen Vater, und er ist nicht von dieser Welt, aber alle, die in dem Film mitgewirkt haben, waren gewaltig.“
Während Strong („The Apprentice“) im Biopic Springsteens langjährigen Manager Jon Landau spielt, verkörpert „The Bear“-Star White die „The Boss“ genannte Rock-Ikone. Vom Hauptdarsteller und dessen aufgeschlossenem Verhalten gegenüber Springsteen, der den Dreharbeiten oftmals beiwohnte, war der Musiker besonders beeindruckt: „Jeremy Allen White war an den Tagen, an denen ich am Set auftauchte, sehr tolerant mir gegenüber. Ich sagte zu ihm: ‚Hör zu, wenn ich im Weg bin, wirf mir einfach einen Blick zu und ich bin auf dem Weg nach Hause.’ […] Und es hat einfach Spaß gemacht. Es war angenehm.” Überhaupt hielt sich Springsteen lieber im Hintergrund auf, um den kreativen Fluss am Set nicht zu stören: „Wenn eine Szene kam, die sehr persönlich war, wollte ich, dass die Schauspieler sich völlig frei fühlten. Ich wollte ihnen nicht im Weg sein, also blieb ich einfach zu Hause. Wenn Scott Cooper, der Regisseur, mich für etwas brauchte oder wollte, habe ich versucht, es zu schaffen.“
Springsteen hat eine bewegte Karriere hinter sich und feierte zahlreiche Hits wie „Born To Run“, „Hungry Heart“, „Dancing In The Dark“, „Born In The U.S.A“, „Glory Days“ oder „Streets Of Philadelphia“. Das Werk von Regisseur Scott Cooper („Crazy Heart“) konzentriert sich jedoch auf eine persönlich düstere Phase des Rockers zu Beginn der 1980er, in der er das weniger erfolgreiche, später aber gefeierte Album „Nebraska“ in seinem Schlafzimmer aufgenommen hatte. Läuft am 23. Oktober im Garbo-Kino in Regensburg an.