altemaelze

Achtung

Curse of Cain

Kann die Erwartungen nicht erfüllen!

Zwei Jahre nach dem selbstbetitelten Debüt veröffentlichen Curse of Cain mit „Achtung“ ein Sequel zu der damals begonnenen Story um Cain, der in einer Welt geboren wurde, die gut 45 Jahre in der Zukunft spielt. Bot das Debüt noch recht gutklassigen Modern Metal mit Melodic Death/Progressive Metal Einflüssen und sehr schmissigen Gitarrensoli, so ist davon hier nichts mehr übrig geblieben. Ich frage mich echt, wofür man gleich zwei Gitarren braucht, wenn außer ein paar Riffs nichts geboten wird in dieser Richtung. Nicht ein einziges Soli hat es auf die 37 Minuten langen Scheibe geschafft. Zudem übertreibt man es mit der ganzen Elektronik, auch wenn man sich Movie Metal schimpft, und memorable Stück fallen nun auch nicht so wirklich ab. Wenn, dann sind es eher negative Beispiele wie die echt grausige Cover Version von „All you Zombies“ der Hooters (wofür der Song im Storykontext gut sein soll? Keine Ahnung), „Bloody Shanty“, der sich mit seinem Schifferklavier und Gesang Marke ‚besoffener Matrose auf Landgang‘ anhört als wären Santiano zu Gast bei Ina’s Nacht und der dortige Shantychor gibt dabei Vollgas, der Titelsong, der sich dank Intustrial Getöse Richtung Rammstein/NDH bewegt und das absolut langweilig eintönige „OneShot“. Da zieht es mir die Schuhe aus. Positiv sind eher die beiden Lord of the Lost-artigen „Mirror Mirror“ bzw. „Tik Tok (Darkness)“, das zwar viel Vocoder verzerrten Gesang abbekam, aber sonst eine richtig schöne Ballade ist, fast wie die Fortsetzung von „My own Darkness“ sein könnte. Weiterhin anhörbar ist noch das zwar recht poppig beginnende, dann aber an Härte zulegende „Feel the Pain“ (Mischung aus In Flames der 2000er und Linkin Park) und „Starry Eyes“, welches Fans von Amaranthe bzw. Metalite zusagen sollte. Die Produktion ist fett, schöner Bass, nette Growls und toller weiblicher bzw. männlicher Klargesang teilweise im Duett. Ist aber halt auch schon ausgelutscht, auch wenn das hier nichts mit Symphonic Metal zu tun hat.. Unterm Strich von meiner Seite dreieinhalb Sterne für eine ziemliche Enttäuschung. Hatte mir hier damals mehr erwartet, wie in meinem Schlusssatz zur Debut-Kritik zu lesen war: „Man kann auf die Fortsetzung gespannt sein.“ Leider nein, das war, zumindest für mich, nichts. (ROAR) HJH

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