Da müssen wir wenig Worte verlieren. Sie sind zurück. Souverän und zuverlässig wie seit sieben Alben. Doch erstmal erweitern die Musiker aus Norwegen ihren Albumtitel und das achte Album in elf Jahren Bandgeschichte heißt „From Eight to Infinity“ und damit beendet die Band die Verwendung römischer Titel, die sie für ihre vorherigen sieben Alben benutzt hatte. Zumindest ansatzweise. Ansonsten scheint vieles vertraut, wenn sie mit ihrem unverkennbaren SPIDERGAWD-Sound und gewohntem Album Artwork stets wiedererkennbar bleiben. Ansonsten scheint vieles vertraut, wenn sie mit ihrem unverkennbaren SPIDERGAWD-Sound und gewohntem Album Artwork stets wiedererkennbar bleiben. „From Eight to Infinity“ ist mal wieder eine Reaktion auf das Vorgängeralbum. Wie schrieb die Visions so treffend zum Vorgänger, „Ohne großen Klamauk haben Spidergawd aus Norwegen soeben die beste Heavy-Rock-Platte der vergangenen 20 Jahre rausgehauen. Einfach so und das auch noch mit Saxofon.“ Und während „Spidergawd VII“ einen deutlichen 80er-Jahre-Pop-Rock-Einfluss hat, ist der neue Longplayer ein zugängliches und sehr direktes Hardrock-Album geworden, das alle so liebgewonnenen Merkmale der Band behalten und weiter ausgebaut hat. Natürlich bleiben die wichtigsten Referenzen wie Thin Lizzy und Motorhead offensichtlich. Aber während „VII“ sich ein wenig an 80er-Jahre-Bands wie Rush, Adrian Smith und Boston anlehnen konnte, ist „From Eight to Infinity“ in seinen Referenzen eher bei AC/DC und Cheap Trick auf der einen Seite und Metallica und Black Sabbath auf der anderen.
Per Borten – Kopf der Band und Hauptsongwriter und Texter – hatte im Winter 24/25 eine persönlich schwierige Phase, geprägt von Krankheit und Verletzungen, was die Texte des Albums persönlicher und ehrlicher wirken lässt. „Winter Song“ gehört somit sicher zu den intimsten Werken, die er bislang geschrieben hat. Ein Text, der sehr offen und melancholisch ist, was Per Borten bislang bei seinem Songwriting vermieden hat. Andere Songs, wie bspw. „Confirmation“ , sind dagegen politischer und zeitgenößischer geworden, was ebenso in der Vergangenheit eher selten der Fall war. Songs wie „The Grand Slam” und „200 Miles High” verfolgen dagegen weiterhin einen SPIDERGAWD typischen Ansatz. Es gibt scheinbar immer noch keine Anzeichen dafür, dass Spidergawd einen Gang zurückschalten und die Band verspricht nicht nur im Titel eine große Zukunft. Die Band hat ihren Sound gefunden und perfektioniert. Klassischer Heavy Rock mit gigantischem Melodieverständnis, der teils poppige Züge annimmt. Twin -Gitarren zelebrieren dieses Melodieverständnis exzessiv, duellieren sich und feuern es an und doch steht alles auf einem solide klassischen NWOBHM Fundament. (Crispin Glover Records) P.Ro
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