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Lieder am See

Kritik zum Festival „Lieder am See“ am Brombachsee am 19. Juli

Weniger Lieder – mehr Rock mit Alice Cooper, Michael Schenker, Mother’s Finest, Fury in the Slaughterhouse, Slade & Birth Control

Bissiger Waller hin oder her! „Lieder am See“ am Brombachsee bei Enderndorf ist seit inzwischen 13 Jahren eines der entspanntesten Open-Airs – trotz der fast fünfstelligen Besucherzahlen. Das angejahrte Publikum passt zum Programm – oder umgekehrt. Wohlfühlen pur, um es kurz zu raffen!

BIRTH CONTROL zum Aufkick ließen Erinnerungen an „Gamma Ray“ aufploppen und Manni von Bohr an den Drums ist immer noch eine Augenweide. SLADE mit Dave Hill war dann der Hymnenlieferant für all jene, die wie ich Anfang der Siebziger mit 14 „Mama We’re All Crazy Now“ getrashed hatten … „Far Away“ und „My Oh My“ bis zum Sonnenbrand. MICHAEL SCHENKER war wie immer auf der Suche nach dem 256stel bei der Jagd über den Gitarrenhals. Für die Hitze etwas zu anstrengend. MOTHER’S FINEST mit einer ewig-jungen Joyce Kennedy hingegen der Groove-Genuss pur. Musikalischer Höhepunkt aber FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE. 30 Jahre nicht mehr gehört und gleich wieder im Milch-&-Honigland untergegangen. Und mit dem alten „McGuinnes Flint“-Klassiker „When I’m Dead And Gone“ zum Luftschnappen nach oben geholt. Wie Headliner ALICE COOPER war, bleibt in den Sternen – vermutlich bewährt gut. Aber anders als bei er Tour 2024 hatte das Cooper-Management den Spleen, dass alle Fotografen nach dem dritten Song ihr Equipment aus dem Gelände zu den Autos zu bringen hatten. Da geht man natürlich nicht mehr zurück, weil viel von der Show bis zur Rückkehr vorbei ist. (Bernd Schweinar)