Oasis komponieren neue Songs und gehen wieder auf Tournee, da wollte sich Jarvis Cocker nicht lumpen lassen und haut nach knapp einem Vierteljahrhundert auch noch eine Platte raus. Oasis, Suede, Blur und Pulp, das waren einst die ganz Großen des Brit-Pop und dieses Alterswerk knüpft nahtlos an die einstigen Großtaten an -meistens zumindest. Diese „Tina“ klingt ein wenig nach Falco`s „Jeanny“, aber das war ja auch ein Hit. Verfällt Cocker in den Sprechgesang und kommen noch die Geigen dazu sind die Dexy Midnight Runners nicht weit, aber die sind ja ebenfalls der Hit. Braucht man diese Nostalgie denn? Bei „More“ ist das mit einem „Ja!“ mit Ausrufezeichen zu beantworten, ich lehne mich sogar soweit aus dem Fenster, diese Platte als eine der drei Besten der Kapelle zu bezeichnen. Jarvis Cocker und Produzent James Ford (Arctic Monkeys, The Last Dinner Party, Fontaines DC) haben ganze Arbeit geleistet, der Eine tolle Melodien komponiert, scharfzüngige wie altersweise Texte verfasst, der Andere dabei tief in die Trickkiste der Arrangementkunst gegriffen und ein üppiges Epos geschaffen. (Rough Trade) HuSch
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https://youtu.be/c_xnLmRz6XM?si=3tHI6XSv_JOC7we7