altemaelze

Goodbye: Live at Alte Mälzerei

Sand Rubies

Wieder mal ein Live-Mitschnitt aus der Mälze, der als Longplayer veröffentlicht wurde – diesmal von den Sand Rubies. Und deshalb gibt’s für den Juli im “Sound-Report” dieses Live-Doppel-Album dieser Band aus Ariozona, das 2002 veröffentlicht wurde und vergriffen ist, aber seit einiger Zeit als Download bei spotify erhältlich ist.

Legendenbildung und Rockmusik scheinen irgendwie zusammenzugehören. Ideales Beispiel ist ohne Zweifel Rich Hopkins, eine lebende Legende aus Tucson, Arizona, der fast im Alleingang den Wüstenrock kreiert und am Leben gehalten hat. Dabei ist das Gitarrenfeuerwerk des Rich Hopkins aber nun mal (leider) nicht so massentauglich, dass man es irgendwo in den Charts finden würde (und in Anbetracht der heutigen Charts ist das schon so was wie ein Qualitätsmerkmal). Deutschland schien für den Mann aus der Sonora-Wüste im Laufe der Jahre so was ähnliches wie eine neue Heimat geworden zu sein, hierzulande war er ein immer gern gesehener Gast.

Mit etlichen CD-Veröffentlichungen und regelmäßigen Tourneen zählte Rich Hopkins zu den umtriebigsten Musikern seit den 90ern, spielte damals auch mehrfach in Regensburg. Öfters wechselt er das Firmenschild. Seien es die Woodcocks, die Luminarios, die Sun Kings, Rich Hopkins hatte immer seine Finger im Spiel. Von den Sand Rubies, die das Erbe der Sidewinders antraten, als die diesen Namen nicht mehr tragen durften, verabschiedete er sich im Jahr 1999 mit einer Reihe von Farewell-Konzerten. Stellvertretend dafür steht der Mitschnitt des Gigs in der Alten Mälzerei in Regensburg vom 25. Januar 1999. Eine gute Wahl, denn die Band musizierte an diesem Abend in Hochform. Mit von der Partie waren noch David Slutes (git, lead voc), Ken Andree (b) und Bruce Halper (dr).
Wer den Wüstenrock der Tucson-Schule schätzt, bekommt hier das volle Brett mit 20 Tracks auf diesem Doppel-Album. „From Tucson, Arizona to your Hometown…“ und dann geht’s ab wie eine Rakete. Der Filigrantechnik nicht verdächtig, rocken sich Rich und seine Mitstreiter den Arsch ab. Immer wieder klingt es, als griffe Neil Young persönlich in die Saiten. Von ihm stammt mit „Interstate“ auch eines der beiden Covers in dieser Sammlung. Außerdem darf Neil Diamond seinen „Solitary Man“ beisteuern. Ansonsten gibt es das Beste aus dem Schaffen der Sidewinders bzw. Sand Rubies, dargeboten in druckvollen Versionen.

Der Klang ist für eine Liveproduktion sehr gut, verantwortlich dafür war Hans Amberger vom Mälze-eigenen Studio im ersten Stock. Da muss man aufdrehen und sich einfach mitreißen lassen! Fazi: 100 mitreißende Minuten für die Freunde des guten alten Gitarrenrocks! Leider brach die Band nach dieser Tour auseinander, das Live-Album ist im Sommer 2002 erschienen und  inzwischen vergriffen, aber die Songs in auf „spotify“ noch zu finden.