Vier Jahre nach dem Vorgänger-Album „No gos no master“ erscheint Ende Mai das achte Studio-Album von Garbage, der Band um Sängerin Shirley Manson, das bei Red Razor Sounds in Los Angeles, in Butch Vigs Studio Grunge Is Dead und in Mansons Schlafzimmer aufgenommen wurde. Die Platte wurde von der Band (neben Shirley Manson noch Duke Erikson, Steve Marker und Butch Vig) und ihrem langjährigen Toningenieur Billy Bush produziert. Dazu Shirley Manson: „Unser letztes Album war extrem geradeheraus. Es entstand aus Frustration und Empörung – es hatte eine Art verbrannte Erde, eine angepisste Atmosphäre. Bei dieser neuen Platte fühlte ich jedoch den Zwang, eine andere Form von Energie zu finden. Eine konstruktivere Energie. Ich hatte diese Vision von uns, dass wir mit Suchscheinwerfern aus dem Untergrund auftauchen und in die Zukunft aufbrechen. Auf der Suche nach Leben, auf der Suche nach Liebe, auf der Suche nach all den guten Dingen in der Welt, die im Moment so dünn gesät scheinen. Das war für mich der Leitgedanke bei der Entstehung dieses Albums – dass es in dunklen Zeiten am besten ist, nach dem Licht zu suchen, nach dem, was sich liebevoll und gut anfühlt. Als ich jung war, neigte ich dazu, Dinge zu zerstören. Jetzt, wo ich älter bin, glaube ich, dass es außerordentlich wichtig ist, etwas aufzubauen und zu erschaffen. Ich hänge immer noch sehr alten romantischen Idealen von Gemeinschaft, Gesellschaft und der Welt nach. Ich möchte nicht durch die Welt gehen und Chaos verbreiten, das Land oder Menschen verletzen. Ich möchte Gutes tun. Ich möchte keinen Schaden anrichten.“ „Let All That We Imagine Be The Light“ ist unverkennbar Garbage. Alle Markenzeichen und die Handschrift, für die die Band bekannt ist, sind hier vorhanden. Große, markante Gitarrensound, präzise, treibende Beats und cineastische Klanglandschaften lauern unter Shirley Mansons unverwechselbarer Stimme, deren Texte vor Selbstbewusstsein strotzen. Dies ist der Sound einer Band, die sich auf dem Höhepunkt ihrer kreativen Kräfte befindet – charakteristisch ist die Nutzung von Klanggegensätzen und Stimmungen, um ein Album zu schaffen, das gleichermaßen von Licht und Schatten durchdrungen ist. Butch Vig sagt: „Wir haben auf dem Album viele analoge Synthesizer und Sounddesigns verwendet, da sie zu der dystopischen Stimmung passten, die wir erlebten. Wir haben das Album mit einem leeren Blatt begonnen, obwohl es angesichts der Ereignisse in den USA und dem Rest der Welt unvermeidlich ist, dass der Wahnsinn in die Songs eindringt. Aber wir wollten auf jeden Fall, dass die Platte etwas Hoffnung, etwas Licht enthält, um das Gefühl zu vermitteln, dass die Menschen Macht haben.“ Musikalisch enthalten die zehn neuen Tracks wie immer eine Vielzahl für kleineren und größeren Überraschungen, die erst nach dem zweiten oder dritten Hören entdeckt werden, an hörte nur in das Eröffnungsstück „There’s No Future In Optimism“ oder die Schlussnummer „The Day That I Met God“ rein. Zu diesem Song meint Shirley: „Das ist das Opus der Platte und erforscht das große Thema der großen Liebe, etwas, worüber ich bisher nicht sehr viel geschrieben habe. Die Idee kam mir, als ich mich von einer großen Operation erholte und mich ungeschützt, verletzlich und verängstigt fühlte. Ich stand zum ersten Mal nach einer Operation auf dem Laufband, als ich plötzlich dieses kraftvolle Gefühl von heilender Liebe um mich herum spürte – ein Moment, der mich ermutigte. Es holte mich aus etwas heraus, das sich wie die Hölle angefühlt hatte. Die Stimme, die man hört, ist das Schreib-Demo, der erste Take. Nur ich, auf der Bettkante sitzend, in meiner Genesung, sang in ein Handmikrofon. Ich habe mich so verletzlich gefühlt, und ich glaube, das verleiht dem Song zusätzliche Ergriffenheit. Es ist wirklich ein Lied über die Sterblichkeit, aber es ist auch ein Ausdruck von Dankbarkeit. Dankbarkeit für das Älterwerden, Dankbarkeit für die Langlebigkeit unserer Band, für gute Gesundheit, für das große Mysterium und für das andauernde, kreative Abenteuer des Lebens“. Fazit: Ein GARBAGE-Album, das von 30 Jahre Leidenschaft und einem Höchstmaß an Resilienz geprägt ist. (BMG Rights) P.Ro
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