altemaelze

Time and Tide

Phantom Corporation

Louder, fiercer, heavier!

Album #2 „Time and Tide“ der 2016 gegründeten deutschen Band Phantom Corporation bietet in den 42 Minuten alles was Freunde des gnadenlos nach vorne preschenden Thrash/Death Metal mit leichten Crust- und Punk-Einflüssen mögen. Wer Sänger Leif von seiner Zeit bei Dew-Scented kennt, weiß hier werden gesanglich keine Gefangenen gemacht werden. Er röhrt sich wie ein Elch (erinnert mich irgendwie an den jüngeren Winston McCall von Parkway Drive) durch die elf Songs und melodische Töne liebende Menschen hören dann lieber weg. Gleiches gilt für Menschen, die die eine oder andere Melodie suchen, denn die finden sich in dem musikalischen High Speed Gewitter auch nicht. Allenfalls hier man ein kurzes Intro, da ein grooviger, kurzer Part („To the Hilt“). Das war es schon. Ansonsten holzt man sich mit der Geschwindigkeit eines TGV durch die Musik mit dem Gaspedal bis zum Bodenblech und weiter durchgedrückt. Dass hier absolute Könner an ihren Instrumenten am Werk sind merkt man den Lieder an. Coole Bassparts und ab und zu sehr feine Soli (mein Tipp hier das sich wie Slayer zu „Seaons in the Abyss“ anhörende „Dead of Night“), organische Drums verbunden mit einer wirklich toll drückenden Produktion von Jörg Uken machen das Anhören dann zum Vergnügen. Zumindest für Menschen, die Bands wie Slayer, Exodus, Kreator oder auch Discharge mögen. Mir gefällt es, auch wenn mir die Abwechslung dann doch etwas fehlt. Ein oder zwei ruhigere Parts oder ein ganzer Song wären schon nett gewesen. Muss ja keine Ballade sein (ok das könnte ich mir hier auch überhaupt nicht vorstellen), aber so hört sich das Ganze dann doch fast wie ein langer Song an. Das Cover ist, bevor ich es vergesse, mal wirklich sehr gelungen, mit seiner Sanduhr und den Totengköpfen. Sehr coole Scheibe für die ich gerne fünf Sterne vergebe. (Supreme Chaos Records) HJH

*****

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