altemaelze

Das Monument

Depression

Death Metal trifft Grindcore

Wer mal wieder so richtig Bock auf morastige Musik aus den Tiefen der Hölle hat, hört in die neue, schon sechste Scheibe „Das Monument“ der schon seit 35 Jahren aktiven (und vor mit bis dato unbemerkten) Grindcore Kapelle Depression rein. Hier regiert der Moshwurz und der grobe Knüppel kreist fröhlich vor sich hin. Vocals aus dem Grab treffen ab und an auf den keifenden Giftzwerg (beim kurzen Black Metal Ausflug „Pariah Rising)“ und es werden keine musikalischen Gefangenen gemacht. Feingeister laufen bei dieser Scheibe, die fett produziert ist, sicher schreiend davon, auch wenn das Einstiegsintro mit Klavierklängen und schrubbigen Gitarrenparts in die Irre leiten. Denn dann bricht sprichwörtlich die Hölle los. Fans von frühen Carcass, Napalm Death, Pungent Stench (werden auch gecovered), weniger technischen Misery Index, Nasum oder Dying Fetus gepaart mit netten old school Death Metal-Einschüben á la Death zu Debützeiten, Benediction (wenn es mal eher langsamer und walzender wird, nein kein Walzer in „Horizon Ablaze“) oder Celtic Frost/Hellhammer (die man auch covered „Messiah“, das sich hier wie Venom zu seligen „Black Metal“ Zeiten anhört) nur echt mit dem typischen „Ugh“ werden auf alle Fälle glücklich, auch wenn mir leider die eine oder andere Gitarrenaktion fehlt. Dass man durchaus auch mal ein schönes Solo an Bord hat beweist man bei der groovigen Cannibal Corpse-artigen Nummer „Bloodsuckers“ mit fast schon teilweise „Klargesang“, denn hier versteht man mal den Text. Entombed huldigt man beim Death’n’Roll Kracher „Industry of Hypocrisy“ und komplett aus dem Rahmen fällt „Depression III“ mit Glockenklängen, richtigem Klargesang und eher Death Doom. Es gibt also unter den gleich 20 Songs die eine oder andere Abwechslung. Und wer dann noch immer nicht genug hat, hört in die Bonus-CD rein mit einer Sammlung bereits früher veröffentlichter Lieder, Samplerbeiträgen, Cover Songs, Live Tracks usw. Wie sich diese „Eine Rückbesinnung II“ betitelte CD dann anhört kann ich leider nicht sagen, da sie mir nicht vorlag, aber immerhin kann ich kundtun, dass es 62 Extraminuten für die Kohle gibt. Gar nicht schlecht diese Chose und mir fünf Sterne wert. Mal sehen, ob ich sie mir am Ende des Tages dann auch in die Sammlung Stelle. (Defying Danger Records) HJH

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