Ich liebe es ja wenn im Promotext mal wieder auf die Kacke gehauen wird. So wie im vorliegenden Fall beim Debüt „Built to Destroy“ der nächsten Supergroup N.Y.C. Die beiden bekanntesten (zumindest mir) Musiker des Trios sind Gitarrist und Sänger Tommy Bolan (u.a. Warlock) bzw. Drummer Stet Howland (WASP und auch Metal Church) und so in etwa hören sich die 57 Minuten dann auch musikalisch an. Interessant wäre noch zu wissen, auf welchem der 13 Tracks Vince DiCola (Filmmusiklegende der 80er Jahre von u.a. Rocky, Transformers usw.) beteiligt ist. Produktionstechnisch ist das alles gar nicht schlecht, auch wenn es mir ab und zu so vorkommt, als ob die Songs zu unterschiedlichen Zeiten oder Studios aufgenommen wurden, variiert doch der Sound. Leider hat man es versäumt den musikalisch wirklich starken Songs (vor allem die Gitarrenarbeit ist vom Feinsten, aber auch die Rhythmusfraktion ist nicht von schlechten Eltern) auch einen adäquaten Gesang voran zu stellen. Hören sich einige Songs noch an wie von UDO bzw. Peavy (Rage) oder Chris (Grave Digger) eingesungen, tendieren etliche andere Richtung Sabaton, gepaart mit Lordi mit Bronchitis. Cool sind daher die ruhigen Nummern á la „Lyin‘ Eyes“ bzw. die staubige Wüstenfolkblues-Nummer „Gasoline“ mit Piano, Akustikgitarren und etwas Schlagwerk und der Jazzgitarrenakustiksong mit Regen „Central Park“ als Paco De Lucia-Hommage. Von den flotten Nummern konnte mich „Heavy as Hell“, „United“ und der Manowar meets Sabaton-Fäusterecker „Fight“ begeistern, auch wenn der mit seinen OH OH Oh Passagen schon etwas arg 80er mäßig rüber kommt. Wobei Accept der 80er Jahre standen sicher auch Pate für „Highway to Nowhere“. Ach ja – die Kombination AC/DC meets Judas Priest höre ich eigentlich nirgends raus. Sei es drum, denn auch so ist diese Platte nicht schlecht, könnte aber viel besser ausfallen als die viereinhalb Sterne, die mit „244“ auch noch einen ziemlichen Totalausfall am Start hat. Sollte man dennoch mal im Auge behalten. (Adrenalizing Media) HJH
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