Die aus Seattle stammenden RivetSkull hatten bis dato drei Alben seit Gründung am Start, die alle eher self relasead waren. Die nunmehr dritte Scheibe „Absence of Time“ von 2023 wurde bereits vor gut eineinhalb Jahren veröffentlicht, jedoch für einen Rerelease nochmals soundtechnisch überarbeitet. Wenn ich mir das so anhöre will ich gar nicht wissen, wie sich das vorher anhörte. Die Scheibe ist nicht nur viel zu dumpf und leise gemischt (im Auto ist der Regler auf 5 normal locker ausreichend, mehr dann hebt es dir schon fast das Dach weg), sondern auch noch extrem basslastig und auch die Drums töpfern gerne mal arg vor sich hin. Nichts gegen ein etwas dominanteres Bassspiel, aber wenn der fast den Rest überdeckt ist das am Ende des Tages nicht mehr lustig. Schade, denn die Musik ist sonst schon sehr gut, ebenso der Sänger (der Dio genauso kann wie Tim Owens oder David Wayne) und auch die Gitarre macht was her, auch wenn ich nicht so der Freund von Soli bin, die recht planlos durch die Prärie reiten und so gar nicht in den Songfluss passen wollen. Es gibt knackigen Heavy Metal á la Judas Priest beim Einstieg „Hellbound“, hymnischer Power Metal bei „Isolation“, eine tolle Halb-Ballade mit Schmackes in „My darkest Hour“ wie man es bei Flotsam & Jetsam auf der Debütscheibe kennt. In der Progressive Metal Ecke á la Queensryche zu Beginn der Karriere lugen die Augen eines gefallenen Engels hervor aka „Eyes of a Fallen Angel“ und Freunde des stampfenden Hard Rocks á la frühe Accept horchen beim mit orientalischen Klängen aufgehübschten „The King is dead“ genauer hin. Ja wenn man denn was hören würde. Unterm Strich von mir vier Sterne für die Musik usw. inklusive Abzug für den Rest. Sonst wären hier locker fünf oder gar fünfeinahlb Sterne drin gewesen. Macht nur leider keinen Spass sich die CD in dieser Form erneut zu geben. Ach und das CD Cover sieht echt grausig aus. (Bandcamp) HJH
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