Die Pariser Post-Rock-Combo KWOON wurde 2006 gegründet, dem Jahr ihres ersten selbst produzierten Albums „Tales and Dreams“. Schon das Erstwerk war damals ein Kritiker-Liebling. Mit „Unplugged from the Moon“ veröffentlicht die Band KWOON jetzt ein Album, das sich wie ein leiser Rückzug aus der Weite des Kosmos in die Stille eines Holzhauses am Meer anfühlt. Nach dem cineastischen „Odyssey“ kehrt die Band um den ausdrucksstarken Sänger Sandy Lavallart zu ihren Wurzeln zurück – reduziert, akustisch, aber nicht minder eindrucksvoll. Das Album versteht sich als eine Art „unplugged Best-of“, das zentrale Stücke aus KWOONs Diskografie neu interpretiert. Elektrische Gitarren weichen zarten Streichern, akustischen Gitarren, Klavier und choralen Texturen. Die Songs wirken dadurch zeitloser, verletzlicher und unmittelbarer. Die Band hat die Ruhe weg. Besonders hervorzuheben ist die Single „Chesslove“, die als emotionaler Mittelpunkt des Albums fungiert. Wo früher Hallräume und Effektteppiche dominierten, stehen nun Melodie und Atmosphäre im Vordergrund – getragen von einer fast sakral-melancholischen Gelassenheit, die an die „Loner-Folkscheiben“ der späten 60ies bzw. frühen 70er-Jahre erinnert. Da schimmert sogar mitunter ein Nick Drake oder ein Tim Buckley durch. Sehr schön! (bandcamp) HuGe ******
******* = genial / ****** = phänomenal / ***** = optimal / **** = normal / *** = trivial / ** = banal / * = katastrophal


