altemaelze

Dog Ear

The Bros. Landreth

Herzliches und energiegeladenes Album, das die unbestreitbare Energie dieser Band einfängt

Ein einzelner, leiser Akkord mit der Akustikgitarre – dann kurze Pause. So startet dieses Album von The Bros. Landreth. Und dieses kurze Statement gibt vor, was den Hörer bei dieser Platte erwartet: Handgemachte, erdige, ehrliche und vollkommen unaufdringliche Musik auf höchstem Niveau. Natürlich bleibt es nicht immer sanft und akustisch wie beim Opener „Sunrise, Sunset“. Schon beim folgenden „I’ll drive“ steigt die Band mit ein und die Slidegitarren brillieren voller Dynamik. Die Musik der Brüder Dave und Joey Landreth lässt sich am besten mit Roots beschreiben. Rootsmusik mit vielen Seitenarmen und Verbindungen: Blues, Rock und immer wieder auch Balladiges. „Half Of Me“ ist solch ein Song, der reduziert und geschmackvoll instrumentiert unter die Haut geht. Ebenso auch „Vincent“ – just good music! Man lässt sich gerne fallen in dieses Album und entdeckt immer wieder Neues. Mal sind es die erwähnten Slidegitarren, mal die perfekten Harmoniegesänge und ein anderes Mal die gekonnten Rhythmuswechsel in den Songs. Und natürlich haben sämtliche Lieder auch catchy Melodien, allesamt fernab von ausgelutschten Klischees. Der Anfang von „Half Moon Eyes“, mit der allein Raum stehenden verzerrten E-Gitarre, entfaltet die gleiche Dynamik wie Tom Jones‘ Version von „Burning Hell“, mit der er sich damals  in sein Konzert bei den Schloss-Festspielen rockte. „Tumbling Wild“ beginnt sanft und man kann sich vorstellen zu diesen Klängen am Steuer zu sitzen und in die Nacht zu fahren. Insgesamt elf Songs lang kann man sich an „Dog Ear“ erfreuen. Zum Ausklang dieses wunderbaren Songreigens lassen es The Bros. Landreth dann nochmal ruhig angehen. „Strange Dear“ entlässt den Hörer mit einem sauguten Gefühl. (Birthday Cake Records) acb

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