Tote Bienen im Whisky ist ja eher pfui. Das Gegenteil kann man über die Band Dead Bees in Bourbon bzw. ihr Debüt Album „Crystals“ sagen. Die sehr kompetente Band um Sängerin Yen Anetzberger überzeugt hier mit einer gelungenen Mischung als Alternative bzw. Indie Rock, Pop, Synth und New Wave und etwas Industrial. Dreh- und Angelpunkt ist die sehr interessante Stimme: mal tief und hypnotisch, mal rauh und fordernd dann wieder sanft dahinschwebend wie eine Melange aus Anne Clarke, Shirley Manson, Kate Bush und der leider verstorbenen Julee Cruise. So abgefahren (im positiven Sinn) der Gesang, so abwechslungsreich ist die Musik. Mal The Cure meets Sisters of Mercy plus The Church im „Quiet Pulse”. Etwas Weezer Punkpop “Pleasurers”, härter zupackend und mit schönem Gitarrensolo versehen (könnte gerne aus der Deckung kommen) in „Rooftops of Zion“. Balladen beherrscht man aber natürlich auch wie die Piano getriebene Nummer „Song from the Abyss“ beweist. „On your Own“ zeigt der Gitarre nochmal an wo sie zu glänzen hat und Debbie Harry bzw. Blondie würden gerne ein Duett singen mit HIM’s Ville Vallo. Schön auch zu hören, dass sich auch jüngere Bands noch an Pink Floyd erinnern und mit “Awakening“ eine tolle Hommage am Start haben, die zudem in die härtere Richtung der Scheibe geht. Zwei interessante Nummern gibt es dann zum Schluss der 45 minütigen Scheibe: „Fire“ hat was leicht doomig, rockig, waviges wie eine Kombination aus The Mission und Type O Negative und „The Silence oft he Night“ als Electro Pop Nummer nur mit Drums und Keys und den tiefen Gesang wäre prädestiniert für den Soundtrack eines „Twin Peaks“ Remakes. Gefällt und bekommt fünfeinhalb Sterne von mir, auch wenn ich den Post Punk nicht entdeckt habe. Mal sehen was die Zukunft noch bringt. Gerne noch etwas mehr Rock ;-). (Echozone) HJH
*****/*
******* = genial / ****** = phänomenal / ***** = optimal / **** = normal / *** = trivial / ** = banal / * = katastrophal
								

