Der mir dato namentlich unbekannte Marcus Deml (die eigenen Bands kannte ich auch nicht), seines Zeichens ‚Hired Guitar Gun‘ für viele Künstler, veröffentlicht Anfang November sein zweites eigenes Album „Pure“, das komplett instrumental (die beiden „Gesangsgastauftritte“ vom Betty Balue beschränken sich auf wenige Worte) ausfällt. Normal bin ich ja nicht so der Fan davon, Ausnahmen wie Joe Satriani, Steve Vai oder Marty Friedman mal außen vor, aber hier wird schon sehr gutes Musik geboten, die auch nicht langweilig wird. Schön gemischt gibt es mal Gary Moore bei „Budapest“ (erinnert an „The Loner“) bzw. „Csardas Blues (von seiner Blues Phase á la “Still got the Blues“), Joe Bonamassa meets Carlos Santana im Latin&Blues Rocker “Persecucion”. Dazu bringen ruhige Nummern Abwechslung in die Saitenbiegerei. So fallen die rostbraunen Herbstblätter bei „Rusty Leaves“ leise zu Boden, nur begleitet von Piano und akustischer Gitarre, der puristische Titelsong „Pure“ beginnt leise, verhalten und jam-uliert dann in ein rockiges Solo, während der „Yorkshire Man“ den Leisetreter gibt, aber auch hier die Gitarre wachrüttelt. Dazwischen gibt es mit „Only half a Step“ eine Level 42 Funkrock Nummer, „Just Roll with it” mischt Funk und Joe Satriani und der Jazz/Fusion Smasher „Rise of the King“ bringt zudem noch Al di Meola ins Spiel aus dessen jazzrockiger Phase. Die Backing Band ist auch hervorragend (B, Dr, coole Hammondorgelparts), so dass man den Gesang nicht vermisst. Coole Sache und kein Wunder, dass der gute Marcus u.a. auf Alben von Michael Sadler (Saga), Bobbie Kimball (Toto) oder auch Laith Al Deen als Gitarrist gebucht wurde. Top Qualität spricht sich halt rum. Von meiner Warte aus fünfeinhalb Sterne. (Triple Coil Music) HJH
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