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The Rock’n’Roll Philosopher

Dion

16 Tracks, die seine Karriere in all ihren Facetten abbilden

Dion DiMucci, einfach Dion genannt, ist einer jener Künstler, die das Fundament des amerikanischen Rock’n’Roll geprägt haben, ohne je den Glanz einer einzigen Ära zu verlassen. Geboren 1939 in der Bronx, wuchs er in den rauen Straßen von New York auf, wo Doo-Wop, Gospel und R&B die Luft erfüllten. Schon als Teenager formte er mit den Belmonts eine der prägendsten Doo-Wop-Gruppen der späten 50er, und Hits wie „A Teenager in Love“ machten ihn über Nacht zum Idol einer ganzen Generation. Doch Dion wollte mehr als süße Pop-Melodien: Ende der 60er öffnete er sich Folk, Rock und Soul, mit zeitlosen Songs wie „Abraham, Martin and John“ oder dem Klassiker „The Wanderer“ von 1961, zeigte er, dass seine Stimme Schmerz, Sehnsucht und Hoffnung transportieren kann. Über Jahrzehnte blieb er ein Genre-Wandler, ein Blues-, Gospel- und Rock-Reisender, immer authentisch, immer er selbst. Dion ist kein Nostalgie-Star – er ist lebende Musikgeschichte und er ist als Mitt-Achtziger weiter aktiv, denn Dion veröffentlicht am 24. Oktober sein neues Album „The Rock ’n’ Roll Philosopher“ – als digitale Version und auf CD. Das Werk mit 16 Tracks versteht sich als musikalisches Gegenstück zu seinem gleichnamigen Buch, das er gemeinsam mit Adam Jablin verfasst hat. Das Album versammelt neu geschriebene Songs wie z.B. „I’m Your Gangster Of Love“, überarbeitete Fassungen einiger Dion-Klassiker sowie Material aus den vergangenen zehn Jahren – sorgfältig kuratiert und als Spiegel einer Lebensreise gedacht. In den Linernotes schreibt Dion: „Ich habe einige Songs aufgenommen, über die ich im Buch spreche, andere wiederum habe ich verändert.“ Das Buch beschreibt er als „weitläufige Memoiren, in denen es um Musik, Sucht, Genesung, Freundschaften, Gott, Kreativität, Beziehungen und all die Dinge geht, aus denen ich wichtige Lektionen gelernt habe.“ Unter den Gästen des Albums finden sich Sonny Landreth, Joe Bonamassa, Mark Knopfler und Eric Clapton. Letzterer ist auch selbst zu hören: auf „If You Wanna Rock and Roll“, geschrieben von Dion. Clapton, seit Jahrzehnten Bewunderer, schrieb zudem bereits das Vorwort für die Buchausgabe. Dion selbst beschreibt dieses Album letztlich als „eine ideale Setlist“ – die Songs, die er am liebsten spielt, zusammengefügt zu einem perfekten Home-Konzert. Und da hat er recht, das hört sich daheim oder im Auto absolut überzeugend an. (KTBA-Records) P.Ro

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