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Man On A Mission

Manu Lanvin

Ein Franzose hat den Blues

Manu Lanvin – Sänger und Gitarrist – hat sich längst zu einem der wichtigsten Vertreter der französischen Blues/Rock-Szene entwickelt. Der Franzose, der es in seiner Karriere mittlerweile auf über 900 Liveshows in ganz Europa und in den USA gebracht, bereits mit Kollegen mit Taj Mahal, Beverly Jo Scott, Johnny Gallagher, Popa Chubby, Paul Personne und Calvin Russell zusammengearbeitet hat und dessen bisherige Album-Releases allesamt den 1. Platz der französischen Blues Charts erreicht haben, ist bei uns aber noch relativ unbekannt. Das könnte sich mit seinem neuen Album „Man On A Mission“, seinem achten Longplayer, ändern, das in verschiedenen Studios in Paris, Nashville, Montreal, Fort Lauderdale und Sheffield aufgenommen wurde. Auf den 13 Songs interpretiert er den Blues mit Einflüssen aus Rock, Soul und Pop auf moderne Weise und zeigt seine Vielseitigkeit als Musikers und Produzent. So ist „Just need me“ ein rastloser Rocksong, der das Album eröffnet, darauf folgt das soulige „Can’t get enough of you“, ein bittersüßes Tauziehen zwischen Leidenschaft und Schmerz. Einen Spagat zwischen eingängigen Pop und Blues gelingt ihm bei „Did you see Judy?“, eine Cinematic Blues-Geschichte vor der Kulisse von NYC, dem Wurlitzer-Sounds einen nostalgischen Akzent verleihen. In „Change my ways“ liefert Lanvin einen bekennenden, gefühlvollen Rocksong voller Reue, während „I got the blues“ ein moderner Blues-Jam mit klassischem Biss ist. Im zarten „Savigny-sur-orge“, einer von Bläsern untermalten Ballade, singt er über Szenen aus seiner Kindheit. Der Titeltrack ist das spirituelle Herzstück. Gemeinsam mit Craig Walker geschrieben, ist er eine Absichtserklärung, vorgetragen mit Feuer und Überzeugung. Das Album endet mit einem französischen Song, „Une nuit“, der zart und nostalgisch wirkt. Noch sind die Amerikaner in Sachen Bluesrock mit Künstlern wie Joe Bonamassa oder Walter Trout feder- bzw. gitarrenführend, aber mit Manu Lanvin mischt jetzt auch ein Franzose zusehends im Genregeschehen zurück. Und das macht er wohlklingend und eingängig. (GEL Production/Pias) P.Ro

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https://youtu.be/pBXpH_958Ro