altemaelze

Babylon

Udo Dirkschneider & The Old Gang

Die Metal-Legende mit der Reibeisenstimme mit neuem Projekt

Was aus einer Charity Aktion entstand mit einer EP entwickelte sich dann tatsächlich zu einer richtigen Band. Uns U.D.O Dirkschneider mit der Alten Gang sozusagen mit dem Debüt „Babylon“, das mit 61 Minuten schön lang ausgefallen ist. Natürlich nur dann von Vorteil, wenn die Songs was taugen. Nun wer sich denkt – oh nö, schon wieder UDO, DIrkschneider oder was Acceptlastiges immer gleich klingendes, dem sei gesagt, dass diese Scheibe extrem klasse ist. Nicht nur singt Udo teilweise richtig stark, nein die Hinzunahme der Sängerin Manuela Bibert (bekannt vom U.D.O. Orchesteralbum „We are one“), die eine richtig starke Stimme ihr eigen nennt, fügt sehr interessante Tupfer hinzu. Der Rest der Musiker (Stefan Kaufmann, Peter Baltes, Mathias Dieth und Sven DIrkschneider) haben nicht nur alle eine gemeinsame Vergangenheit – UDO, Accept usw. – sondern sind absolute Könner an ihren Instrumenten, Man höre sich nur die wahrlich großen (Twingitarren) Soli an. Thin Lizzy, Judas Priest oder Iron Maiden wären stolz. Die Produktion zeigt fast keine Schwächen, nur den eine oder andere mag sich am Drumsound stören, der ab und zu etwas künstlich klingt. Dafür ist die Scheibe extrem musikalisch abwechslungsreich, eben wie „Babylon“ als antike Stadt ein Stimmengewirr aufwies. Accept („It takes two to Tango“, der swingende midtempolastige Kracher “Beyond the End of Time” mit seinen epischen acht Minuten oder der “Balls to the wall” Stampfer “Hellbreaker” mit von Udo sehr melodisch gesungenem Refrain), Deep Purple, Uriah Heep, The New Roses (”Dead Man’s Hand” nur echt mit Hammond Orgel bzw. “The Law of a Madman”), geile Balladen (“Srangers in Paradise” im Duett gesungen mit Piano und Akustikgitarrenparts bzw. “Blindfold“ das mich, da rein von Manuela gesungen, an Beyond the Black sowie der Gesang von Jennifer Haben erinnert und rockigen, gitarrenlastigen Mittelpart sein eigen nennt). „Time to Listen“ könnte von Hannes von Kissin Dynamite geschrieben sein, während sich beim Titelsong Led Zeppelins‘ „Kashmir“ mit Songs der tunesischen Power Metal Band Myrath verschmelzen und Ofra Haza im Gesang mit einstimmt, Außergewöhnlich coole, orientalische Nummer. „Batter the Power“ wiederum würde auch auf einer Doro Scheiben einen sehr guten Eindruck machen, würde er von einer Frau gesungen werden. Somit sechseinhalb Sterne für ein wirklich ‚Metal+‘ Album, das ich mir gerne öfter auflegen werde und es nur schade finde, dass es die Songs der „Arising“ EP von 2020 nicht als Bonus auf die Scheibe geschafft haben. Liegt am Ende dann doch an den unterschiedlichen Plattenfirmen, die beteiligt sind. (Reigning Phoenix) HJH

******/*

******* = genial / ****** = phänomenal / ***** = optimal / **** = normal / *** = trivial / ** = banal / * = katastrophal