altemaelze

Seconds to Impact

Mason

Melodic-Rock aus Kanada!

Nicht mal ein Jahr nach ihrem Debüt „I can’t wait“ veröffentlichen die Kanadier Mason jetzt bereits Album #2 „Seconds to Impact“. Leider hat man dabei die Plattenfirma gewechselt und steht nun bei Eonian Records unter Vertrag, was den Bezug einer CD erheblich erschwert bzw. ich keinen Versand gefunden habe (Amazon, JPC, Pride & Joy, Just for Kicks usw. haben sie nicht im Programm). Geboten wird davon abgesehen wieder recht guter Melodic Rock/Hard Rock/AOR, der im Fahrwasser von Bands wie FM, Strangeways, Toto, Newman oder auch Smokie schippert und bei der Sänger/Bandgründer Marcus Mason all die überzeugen kann, die eher auf den Schmalz in der Stimme stehen, also eher auf Michael Bolton als Bruce Dickinson. Hart oder rauh ist hier nichts, passt aber top zu den extrem eingängigen Songs, bei denen der Star allerdings Leadgitarrist Josef Gebhard ist. Dieser überzeugt mit geschmackvollem Gitarrenspiel und dem einen oder anderen klasse Solo. Mein Anspieltipp hier wäre das etwas härter zur Sache gehende „Crime of Love“ mit gleich zwei davon, aber mit knapp dreieinhalb Minuten recht kurz ausgefallen. Eine feine Ballade darf natürlich auch nicht fehlen und so lässt man mit „Crescent Moon“ Toto der mid 80er Jahre wieder auferstehen. „How (I carry on)“ ist dann für mich leider eher eine öde Angelegenheit und bei „All I ever wanted“ schwächelt die Produktion irgendwie und der Gesang ist viel zu weit im Hintergrund. Der Nachfolgetrack „Waiting for you“ holt dann mit coolem Keyboard und Gitarrensoliwechselspiel die Kohlen wieder aus dem Feuer. Die Produktion ist ansonsten ganz gut, den Bass hört man allerdings kaum raus und der Drummer hört sich nicht nur leicht unecht an, sondern spielt weitestgehend immer in derselben Geschwindigkeit und Takt, als ob er mit Gipsarm und Holzbein unterwegs wäre. Eine wohltönende Ausnahme ist dabei das erwähnte „Crime of Love“ wo er endlich mal richtig herzhaft in die „Felle“ drischt, Abwechslung reinbringt und sich auch wie ein Schlagzeuger aus Fleisch und Blut anhört. Somit unterm Strich eine Scheibe, die die Rockwelt nicht aus den Angeln hebt, man nicht unbedingt für seine Sammlung braucht, aber am Ende dennoch fünf Sterne erhält von mir. Spass macht es dann doch irgendwie schon, auch wenn die erwähnten Bands da schon in einer anderen Liga spielen. (Eonian Records) HJH

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******* = genial / ****** = phänomenal / ***** = optimal / **** = normal / *** = trivial / ** = banal / * = katastrophal