Mexiko liegt wohl inzwischen in Schweden. Zumindest könnte man das meinen, wenn man sich das gut produzierte Debüt „The Ghost of Katrina“ der Band Laguna aus Torreon im Norden Mexikos anhört. Sänger Andres Espada überzeugt überzeugt mit hoher Stimme und akzentfreiem Gesang, auch wenn es Ecken und Kanten genauso wenig gibt wie bei der Musik an sich, während Lead Gitarrist Jose Mesta wirklich einige klasse Soli beizusteuern weiß. Nur der Drumsound hört sich recht künstlich an und erinnert mich eher an Band wie Heaven 17 (also eher 80er Jahre). Sei es drum: Die 37 Minuten (plus ein knapp zwei Minuten langes Intro) gehen flott ins Ohr, sind tatsächlich Balladen frei (nur „Wildfire“, mit echt schlechten Lyrics, ist etwas bedächtiger und hört sich von der Härte her eher an wie ein Mr. Mister Song bzw. Kenny Loggins). Dafür ähneln sich die Songs auf hohem Niveau und mit „My Syndrome“ hat sich dann immerhin eine Nummer eingefunden, die einen erhöhten Härtegrad aufweist. Eher durchschnittlich ausgefallen ist eigentlich nur die eher 08/15 Rocknummer „Punk Boy“ (die natürlich nichts mit Punk zu tun hat), bei der Produzent Jimmy Westerlund (Gitarre, Produzent von u. a. Giant bzw. One Desire) in welcher Form auch immer zu hören ist. Fans von Eclipse, Work of Art, TNT oder 220 Volt werden auf alle Fälle hellhörig und legen sich die Scheibe zu, bei der mein Anspieltipp „These Chains“ wäre, bei der die sich die ebenfalls hervorragende Keyboardarbeit perfekt mit den Gitarren verzahnt. fünfeinhalb für dieses sehr hörenswerte Debüt sind sicher angemessen und lässt für die Zukunft auf mehr hoffen. (Frontiers) HJH
*****/*
******* = genial / ****** = phänomenal / ***** = optimal / **** = normal / *** = trivial / ** = banal / * = katastrophal