altemaelze

Livin‘ Hear

Elliott Sharp’s Terraplane

Freigeistiger rockiger Electric Blues ohne Fesseln!

Sharp ist seit den 60er Jahren Mitglied der umtriebigen New Yorker Downtown Szene, schon damals spielte der Multi-Instrumentalist „Rockmusik der Zukunft“, wie Diedrich Diederischsen mal meinte. Dabei hat er sich immer wieder auf den Blues konzentriert, seine Energien aufgeladen an dieser nordamerikanischen Musikform. „Livin‘ Hear“ ist das neueste Album von Elliott Sharps Band Terraplane, veröffentlicht beim Münchner Label Yellowbird. Mit Sharp im Studio waren noch Eric Mingus als Vokalist, Drummer Don McKenzie und Dave Hofstra am Bass. Das Ergebnis ist keine typische Sammlung von Blues-Lamenten oder politischen Statements, sondern eine klangliche Reise durch das Leben selbst. Die neun Songs sind nicht durch digitale Filter oder mediale Verzerrungen vermittelt, sondern entstehen aus direkter Erfahrung und totaler Immersion in das, was wir „Leben“ nennen. Die Leidenschaft des Klangzauberer Sharp für den Blues spiegelt sich hier wider. Das Album reflektiert die Widersprüche und Herausforderungen der modernen Welt – von Wut und Horror bis hin zu Momenten der Transzendenz. Terraplane nutzt eine Mischung aus schamanischen Einflüssen, Schlafentzug und surrealen Erlebnissen, um eine einzigartige Klanglandschaft zu erschaffen. Die Musik ist roh, intensiv und voller Emotionen, die sich in einem experimentellen Blues-Rahmen entfalten.  Klar, dass Sharp hier keine Sound-Archäologie betriebt, sondern hier werden die Ansätze großer Meister wie Jimi Hendrix oder eben Howlin‘ Wolf nicht etwa nur reproduziert, sondern eben konsequent weitergedacht. (Yellowbird ) P.Ro

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