altemaelze

Knightclub

Feuerschwanz

Mittelalter-Metal aus Franken!

Satte elf Alben haben die Erlanger Feuerschwanz bereits in ihrer Vita stehen und mit „Knightclub“ steht #12 schon in den Startlöchern. Gehört hab ich bis dato nicht eines davon, was vermutlich damit zusammenhängt, dass ich kein ausgewiesener Fan von Mittelaltermusik bin. Die 40 Minuten lange Scheibe hat eine fette Produktion von Simon Michael (u.a. Drummer von Subway to Sally) und dickes Jacob Hansen Mastering zu bieten, auch wenn der Drumsound mal wieder sehr unecht klingt. Erstaunlich eigentlich. Die Musiker sind echte Cracks an ihren allen möglichen Instrumenten (was das Mittelalter halt so her gibt) und damit es auch dem eher metalafinen Publikum gefällt mit einer gewissen Grundhärte in den Songs. Der Einstig mit dem Titelsong ist dann schon mal eher übel tönender Amaranthe, Sabaton, Saltatio Mortis Mischmasch mit Rapgesang von Dag des Duos SDP. Auch die nächsten Tracks sind nicht wirklich besser. „Valhalla“ gehört eher in die „Hel“ trotz Co-Gesangs von Doro. Wer gruseliges All for Metal oder Brothers of Metal mit deutschen Texten in der Manowar Qualität zum Grinsen mag, liegt hier richtig. Und eine Folkmetal Cover Version von „Gangnam Style“ mag zwar auch lustig sein, hört sich aber genauso beschissen an wie das Original von 2013. Viel besser ist da schon „Der Name der Rose“, der sich wie aktuelles Liedgut von Nino De Angelo anhört, für den Chris Harms ja schreibt und produziert. Ebenfalls sehr stark das Lord of the Lost mäßige „Testament“ und die Sabaton trifft auf irische Folklorenummer „Sam the Brave“. Bei „Drunken Dragon“ schimmert Blind Guardian durch und Saltatio Mortis schauen bei mit fettem und tollen Gitarrensolo veredelten „Eisenfaust“ vorbei. Ruhige Nummern gibt es nicht, der Leadgesang ist ganz passabel und generell muss sagen, dass immer acht der zwölf Songs dann echt anhörbar sind. Von meiner Warte aus gibt es vier Sterne, auch wenn ich mir die Scheibe nicht nochmal anhören werde. Da gefallen mir die erwähnten Saltatio Mortis, In Extremo (mit Abstrichen) oder auch die Regensburger Scherbentanz doch erheblich besser. (Napalm Records/SPV HJH

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******* = genial / ****** = phänomenal / ***** = optimal / **** = normal / *** = trivial / ** = banal / * = katastrophal