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Exhorder

Kritik zum Konzert am 8. August im VAZ in Burglengenfeld

Tolle Show vor leider wenig Publikum!

Nach der eher Pop orientierten Konzertwoche stand mir mal wieder der Sinn nach etwas herzhafterem Liedgut. Somit fiel die Wahl auf Exhorder mit Wanted Inc im Vorprogramm im Pfarrheim in Burglengenfeld am 8. August. Und man muss sagen – es war eine gute Entscheidung. Wanted Inc., seit einiger Zeit mit neuem Sänger Flo Schmöller und coolem Bassisten Heiko Fred Böhm, am Start, heizten das leider eher überschaubare Publikum, etwa 80 Leute dürften sich an diesem lauen Freitagabend eingefunden haben, für eine knappe dreiviertel Stunde lange schon mal gut mit eher old school-lastigen Thrash Metal anzuhören, der Bands wie Tankard alle Ehre gemacht hätte. Neben Songs aus dem echt guten aktuellen Album „Dead for the first Time“ (u.a. die Nicht-Ballade „Primal Research“, also eher melodischer Thrash Metal) gab es mit „The Hellraiser“ bzw. „Free Loaner“ einen Ausblick auf das irgendwann erscheinende neue Album und mit „Hydra’s Head“ einen kleinen Rückblich auf die 2014er EP „King for a Day“. Da man heuer dann auch das 20 jährige Bestehen feiert (im L.A. in Cham steigt im Oktober das Jubiläumskonzert) gab es natürlich Werbung dafür ;-). Nach gut halbstündiger Umbaupause, ich nutze sie für ein echt cooles Fachgespräch mit dem sehr sympathischen Bandchef Kyle Thomas am Merchstand, betraten dann die Groove Thrashlegenden Exhorder die Bühne und boten eine sehr abwechslungsreiche Show mit Focus natürlich auf den beiden Bandklassikern „The Law“ bzw. „Slaughter in the Vatican“ und dem noch immer aktuellen, extrem empfehlenswerten „Defectum Omnium“, wo er etwas melodiöser singt. Wie ein geöltes Uhrwerk wurden die Songs zelebriert, klasse Gitarrensoli abgefeuert und vor allem der neue Mann an der zweiten Gitarre, Pat O’Brien, legte sich mächtig ins Zeug. Er ist natürlich ein absoluter Könner an den sechs Saiten, was er nicht nur bei Nevermore, sondern auch später bei Cannibal Coprse unter Beweis gestellt hat und zum Glück wohl auch im Leben wieder die Kurve bekam. Natürlich wurde Ozzy Osbourne gehuldigt mit einer schönen Coverversion von „Into the Void“, einer der wenigen ruhigen Momente, wo man dann auch Klargesang zu hören bekam. Der Sound war, wie auch bei Wanted Inc., klasse und die natürlich klingenden Drums bei beiden ein Hörgenuss. Kreator so macht man das. Die 75 Minuten (inklusive zweier Zugaben) vergingen wie im Flug und machten einen tollen Abend somit fast perfekt. Zehn Minuten mehr hätten nicht geschadet, aber Anerkennung, dass man die Show auch bei so wenigen Leuten mit Spass in den Backen durchgezogen hat. (HJH)

Wanted Inc.

Exhorder