Zusammen mit Annie Lennox produzierte Dave Stewart unter dem Namen Eurythmics in den 80ern zahlreiche Hits. Mit Hits wie „Sweet Dreams (are made of this), „Here comes the rain again“ oder „There must be an angel“ erlangte das Pop-Duo weltweiten Ruhm. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. 1989 erklärte das Duo die Zusammenarbeit für „beendet“, doch jetzt kehren die Eurythmics auf die Bühne zurück, Dave Stewart hat mit Vanessa Amorosi als Sängerin eine neue Partnerin gefunden, dazu eine reine Mädels-Band. Auf ihrer Europatour kommt die auch für drei Konzerte nach Deutschland – eines davon ging in Regensburg am 2. August über die Bühne im Audimax, das einzige in Bayern.
Aus der komplett weiblichen Band – Bass, Keyboard, Schlagzeug, Vocals & Mundharmonika – ragte die brasilianische Mundharmonika-Virtuosin Indiara Sfair heraus, die mit ihren Soli mehrmals das Publikum begeisterte. Gut 90 Minuten lang gab’s eine Parforce-Tour durch die Eurythmics-History mit Vanessa Amorosi als mehr als würdige Lennox-Vertretung. Los ging’s mit „Missionary Man“ und dann folgte praktisch Hit auf Hit. Und mitten in diesen Songs gab’s dann noch zwei Rock-Klassiker, „Like a rolling stone“ von Dylan mit Stewart selbst am Mikro und eine tolle Version von „Gimme shelter“ von den Stones, und spätestens da war klar, diese Frau kann (und darf!) jeden Rock-Klassiker singen, den sie will. Der Konzertabend gipfelte schließlich, wie könnte es anders sein, in „Sisters are doing it for themselves“ und als Abschluss kam „Sweet Dreams (Are Made of This)“. Der Song, der Dave Stewart und Annie Lennox einst Musikgeschichte schreiben ließ, wurde zur elektrisierenden Schlussnummer. Und dann war einfach Schluss, eine Verbeugung vorm Publikum, aber keine Zugabe, kein Applaus-Abholen, kein „Good Night, Regensburg“. Stattdessen ging das Licht an, die Band war weg. So grandios das Finale war, das abrupte Ende wirkte, als hätte jemand mitten im Lied die Steckdose gezogen. Schade, denn das Publikum hätte gern noch mehr gehört. (P.Ro)