Wer das Drei-Akkorde-Schema auf der Gitarre dick hat, sollte sich von der französischen Schlagzeugerin, Komponistin und Sängerin auf eine musikalisch wie emotional außergewöhnliche Reise einladen lassen. Auf der Fahrt nach „Atlantis“ gibt es wunderlich-wunderbare Klangwelten zu entdecken: Inspiriert von der legendären versunkenen Insel, dem Ozean als Ort der Sehnsucht und dem Wunsch nach innerer Ruhe, verbindet sie akustische Feinfühligkeit und Gesangskunst mit elektronischen Experimenten. Wie kam es dazu? Nach einer prägenden Taucherfahrung in Portugal begann Paceo, Klang und Bewusstsein neu zu denken – das Ergebnis ist ihr persönlichstes Werk: dreizehn Stücke, verwurzelt im Jazz, offen für Pop, elektronische Texturen und poetisches Songwriting. „Atlantis“ vereint musikalische und literarische Einflüsse – von Bon Iver, Björk und Laurie Anderson über Alessandro Baricco bis zu David Lynch – und schafft ein atmosphärisches und faszinierendes Klanguniversum zwischen Realität, Traum und Intimität. Erfreulicherweise besticht auch die erstklassige Aufnahmequalität, man sitzt gebannt vor den Speakern und lauscht den ungewöhnlichen Klängen. Die dreifache Gewinnerin der Victoires du Jazz und Trägerin des Ordens Chevalier des Arts et des Lettres, zeigt sich hier als musikalische Visionärin mit starker Stimme. Ihre neue Scheibe ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Ort zum Eintauchen: Mit ausgefeilten Arrangements und einer eindrucksvollen Klangarchitektur lädt das Album dazu ein, die Realität für einen Moment hinter sich zu lassen und sich ganz den musikalischen Strömungen hinzugeben. (Jusqu‘a la Nuit) HuGe
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