Nicht wundern: Ich habe dieses BAP-Konzert schon mal erlebt – am 7. Dezember 1984, vor über 40 Jahren! Nur hat es damals statt dreieinhalb Stunden satte fünf Stunden gedauert. Als Tourfinale in den Sartory-Sälen in Köln, wo ich sogar auf der Bühne fotografieren durfte. Und nix von wegen Déjà-vu! Hautnah wieder gespürt – Gänsehaut in vielen Momenten! Und ich habe davon noch zwei Live-Cassetten; vom Regensburger Konzert am 5. Februar 1985 in der alten RT-Halle habe ich sogar noch zwei Tapes aus dem FOH-Mischpult. Was waren das einst noch für Zeiten, fast wie bei Grateful Dead.
Das damalige Salzjebäck-Album gehört für mich subjektiv noch immer zu den besten Platten von BAP. Und Wolfgang Niedecken zelebriert gerade „seine Zeitreise“. Und er bejubelt buchstäblich die Songs der drei weiteren Alben von „affjetaut“, „für usszeschnigge!“ und „vun drinne noh drusse“ der Jahre 1980 bis 1984 in neuen Klangfarben. Wo einst Kalau Keul etwas einsam die Trompete blies, haben alle Arrangements durch die Dreier-Horn-Combo einen fulminaten Drive bekommen. Natürlich auch bei der Bühnenshow. Bis hin zur Klamauk-Karnevals-Verarsche.
Und da in Regensburg um 22 Uhr strikt curfew ist, musste der Showbeginn auf 18.30 Uhr gesetzt werden. Nach zweieinhalb Stunden war die erste Abschiedsrunde, um dann nochmals eine Stunde Zugaben draufzusetzen. Und alle begeisterten Fans hätten nichts dagegen gehabt, wenn es wieder fünf Konzertstunden geworden wären, wie einst 1984 in Köln, als noch der junge Jan Dix an den Drums saß. Aber die BAP-Crew von heute steht der Band von damals in nichts nach. Perfekter sind sie geworden, vielleicht auch runder. Etwas anders halt, aber das ist so bei fantastischen Instrumentalisten, die heute die BAP-Geschichte über den Bühnenrand wuppen. Chapeau!
Die Setlist war wie vor 40 Jahren. Etwas andere Reihenfolge. Und ergänzt um Dylans „Hurricane“, verschmolzen mit „Stell Dir vüür“. Und um eine Duetteinlage mit dem Lokalmatadoren Hannes Ringlstetter, die zeigte, dass da zwei zu Freunden geworden sind und das herzlich und gerne auskosten! Das Heimspielpublikum bekam das als Zusatzgeschenk! (Bernd Schweinar)
Die ganze Bilderstrecke in der BAP-Galerie – das Regensburger Konzert ganz zum Schluss und das legendäre 1984er Köln-Konzert am Anfang – hier: