Liegt Belfast in Kalifornien? Wohl kaum. Aber es klingt so. Denn es gibt jetzt eine siebenköpfige Gruppe aus Belfast, die den legendären Geist des Laurel Canyon – den Westcoast-Sound der late 60ies – heraufbeschwört, analoge Aufnahmetechniken einsetzt und Songs in ein oder zwei Takes im Studio aufnimmt, damit es möglichst natürlich, warm und „echt“ klingt. Moderne Studiotechnik und elektronische Tricks sind verpönt; es soll „wie damals“ klingen. Der Kopf der Gruppe ist der Leadsänger und Chef-Songschreiber Cormac Neeson – der formuliert es so: „Dieses Album ist das Gegenteil von langweiligem AI und erzeugt keine seelenlose Perfektion. Wir haben das Album vier Tage lang zusammen in einem Raum aufgenommen und der Musik erlaubt, zu atmen, wenn es nötig war. Es fühlte sich wie ein Traum an … aber es ist das Realste, was ich je in der Musik gemacht habe.“ Der Bandchef hat recht: Die Aufnahme wirkt wie ein schillerndes retro-nostalgisches Klangporträt, bei der sich vier Stimmen an einem Mikrofon vereinen und fragile, ineinanderfließende Melodielinien entstehen lassen, die sowohl den modernen FLEET FOXES-Fan als auch den nostalgischen Anhänger von THE BAND oder CROSBY, STILLS, NASH & YOUNG berühren und mitreißen. Der letzte Song, die letzte hymnische Ballade auf dem Album trägt den Titel ‚I am free‘, passender könnte ein Ausklang kaum sein. „The Moutains are my Friends“ klingt wie Musik aus einer besseren Welt, wobei es total egal ist ob Belfast in Irland oder in Kalifornien liegt. (7hz Recordings/ADA) HuGe
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