Harald Pons, Liedermacher – nie gehört! Dabei ist Harald Pons, Baujahr 63, somit Babyboomer, ein Liedermacher, der nebenbei auch noch Scheidungsanwalt ist, schon seit 1985 musikalisch unterwegs, denn in diesem Jahr, kurz nach dem Ende der „Neuen Deutschen Welle“, erschien die erste Single(„Superlooser/Diät“) seiner damaligen Band, natürlich noch auf Vinyl. Von Anfang an immer der deutschen Sprache verpflichtet und nie um Wortschöpfungen verlegen, schreibt Pons seit 40 Jahren Texte und Musik und hat mittlerweile mehr als 150 Lieder in seinem Portefeuille, die seit 2009 auch regelmäßig veröffentlicht werden. Musikalisch bewegte er sich dabei immer auf dem Grad zwischen Liedermacher, Jazz und Folk. Mit seinen intelligenten, deutschsprachigen Texten, die sowohl zum Schmunzeln als auch zum Nachdenken anregen, entzieht er sich jeder Kategorisierung. Ist es Liedermacher-Kunst? Der treibende, swingende Sound mit seiner rockigen Energie spricht dagegen. Oder doch Pop, Blues oder Latin? Egal, denn Pons macht vor allem eines: Unglaublich viel Spaß! Spaß am Zuhören, wenn sich Wortwitz und Tiefgang die Hand geben und Spaß am Mitgrooven, wenn die Musik unwiderstehlich zum Tanzen einlädt. „Red Bull ist Sekundenkleber für die Leber und nichts zum wirklich glücklich sein“. Bereits dieses Zitat aus dem Titel „Die Zeit heilt alle Wunden“ zeigt, dass sich hinter dem geschmeidigen Schlagertitel, der eigentlich einen 08/15Herzschmerztext erwarten lässt, etwas ganz anderes verbirgt, nämlich eine intensive Auseinandersetzung mit der Babyboomer-Generation, und deren manchmal etwas verkrusteten Blick auf die Welt („Wir haben Briefe geschrieben auf echtem Papier, Musik gemacht mit einem echten Klavier“). Das ist ein Song aus dem aktuellen Longplayer mit insgesamt 15 Titeln. Am besten mal selber reinhören. Wer auf deutsch singende Liedermacher steht, könnte hier durchaus was Neues entdecken. (Timezone) P.Ro

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