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Patriarchs In Black

Musikalischer Gemischtwarenhandel – aber nicht schlecht!

Vier Alben in drei Jahren ist schon eine Hausnummer, mit der man wie bei Patriarchs In Black wuchern kann. Mangels Interesse, und eher mauer Kritiken, hab ich aber bis dato keine der Vorgänger-Scheiben angehört. Album # 4 – „Home“ – bietet dann mal gleich das volle Brett an Gastmusikern bzw. Sängern, denn das Duo Johnny Kelly (Drums; ex Type o Negative) und Dan Lorenzo (Gitarre, plus ab und an schöne Soli; u.a. Hades) bilden lediglich das Grundgerüst für die insgesamt gleich 15 Song dieser top produzierten Scheibe. Musikalisch bewegen wir uns grundsätzlich im Rahmen von Doom Metal bzw. Stoner Rock mit einigen Experimenten. Bietet der Einstieg in die Scheibe „Hymns for the Herectic“ noch eher Mucke á la Queens of the Stone Age, hört sich Track # 2 „The Call“ nach Trouble mit Akustikparts an. In diese Kerbe schlagen auch noch die beiden Abschlussnummern „Shadows Grasp“ und „Sweet Blood“. Song #3 „Burn through Time“ wieder biegt an der Kreuzung rechts ab Richtung Classic Rock und macht hier Led Zeppelins „Dazed and Confused“ Konkurrenz. So geht es dann die ganze Scheibe lang zu wie im Gemischtwarenhandel. Einen roten Faden findet man nicht, dafür sogar mal Ethno Thrash Metal á la Sepultura zu Roots Zeiten beim „Kaos“ oder sogar HipHop/Rap Einflüsse á la Stuck Mojo bei „Where you think you’re going“, das mich an rockige Kooperationen von den Beastie Boys oder Run DMC denken lässt. Und tatsächlich kommt der Gastgesang von DMC bzw. der Body Count/Dog eat Dog Gedächtnistrack „Ready to Die“. Komplett aus dem Rahmen fallen die bluesige Hard Rock Nummer „Enough of You“, wo man AC/DC bzw. Jimmy Barnes von Cold Chisel zu vernehmen glaubt, das fast schon Grunge artige härtere Alice in Chains zitierende „Storm King“ und die Ballade „Celestial Yard“ mit vielen akustischen Gitarren und Pink Floyd trifft Queensryche Anleihen. Mich stört es nicht, wenn es mal auf einer Scheibe etwas wilder und gut gemischt zu geht, mal eine Violine plötzlich auftaucht oder verschiedene Sänger am Start sind, auch wenn ich hier bis auf Kyle Thomas von Exhorder, Karl Agell von Corrosion of Conformity und Darryl McDaniels aka DMC niemanden kenne. Find ich spannend und gebe mal fünfeinhalb Sterne her fürs erste! (Metalville) HJH

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https://youtu.be/vfcU5gt8P8w