altemaelze

Live at Rock Imperium Festival

Ronnie Romero

Beeindruckende musikalische Darbietung

Inwieweit es sinnvoll ist, nach gerade mal einem eigenen Studioalbum gleich eine Livescheibe zu veröffentlichen mag jeder selbst entscheiden. Bei Ronnie Romero war es jedenfalls soweit und so umfasst sein 53 Minuten Livedebüt „Live at Rock  Imperium Festival“ mit dem kompletten Auftritt von 2024 in Spanien immerhin gleich sieben Songs seiner Debütscheibe „Too many lies, to many Masters“ sowie drei „Cover“-Songs mit „Rainbow in the Dark“ von Dio, „The Ferrymen“ bzw. „The Last Ship“ der gleichnamigen Band „The Ferrymen“, wo er ebenfalls Sänger ist. Vermutlich war das eher so ein Mehrbandfestival, so dass sein Auftritt wirklich nicht länger dauern durfte. Die Band ist stark und top eingespielt, der Mann an der Gitarre schwitzt sich formidable Soli aus den Rippen und Ronnie’s Gesang ist eh über jeden Zweifel erhaben. Die Produktion könnte besser sein, da alles etwas dumpf und basslastig aus den Boxen tönt und man von den feinen Keyboardpassagen oft kaum was hört. Musikalisch gibt es sehr kernigen Hard Rock/Melodic Metal mit kleinen Schlenkern Richtung Black Sabbath mit Tony Martin am Gesang („Chased by Shadows“ mit gleich zwei klasse Soli), bluesigem Whitesnake-Liedgut („Crossroad“) oder auch mal Erinnerungen an Michael Schenker („Not just a Nightmare“, das an die Zeit mit Robin Mcauley am Gesang erinnert und die Gitarren in ihrer swingenden Art Michael Schenker sehr nahe kommen). Für Sammler und Fans sicher gut geeignet, sollte der „normale“ Hörer, der an seinem Werk interessiert ist, lieber doch erst mal zur Soloscheibe greifen. Für knapp 22 Euro ist das Teil, auch wenn eine DVD mit dabei ist, nicht wirklich günstig. Von meiner Warte aus gibt es somit fünfeinhalb Sterne. (Frontiers) HJH

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