altemaelze

Flausen im Kopf – Flusen im Bauchnabel

Moritz von Eschersheim

Liedermacher mit Anekdoten aus Politik und Alltag

Diesen Berliner kennt man von diversen „Tatort“-Produktionen, aber er singt auch – ganz unkriminell. Und Gitarren erklingen lassen -, das macht er locker vom Hocker. Für seine neue CD hat er sich acht Musiker geschnappt und eine primär muntere Scheibe eingespielt. Die Songs springen durch die Musik-Genres, hier findet man Reggae („Bubble“) und Blues, Funk und Rock, der wilde Mix funktioniert ganz gut und sorgt für Abwechslung. Der Moritz sympathisiert mit der „Letzten Generation“ und den „Klimaklebern“, das wird in seinen Texten und den drastischen Empfehlungen deutlich: Sexstreik, wenn der Typ mit einem Privatflieger abheben will. In einem Song wird weiterhin gefordert, den Geschlechtsverkehr mit Autofahrenden und Fleischessenden zu vermeiden. Nun ja – wenn es hilft. Gut gefällt mir der tanzbare erste Song „Panzernashornbabybullenblues“, der geht gut funky ab und könnte auf dem Dancefloor funktionieren. Danach lässt es etwas nach, wird freilich lustig und spassig, aber nicht wirklich packend. Ganz am Ende kriegt mich Moritz doch noch – die berührende Ballade „Landregen“, das letzte Stück der Platte, ringt mir Respekt ab. Das Lied geht unter die Haut und weist eine lyrische Tiefe auf, die ich in den vorherigen Songs vermisst habe. (Salon Mondial) HuGe

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